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Die unerwartete Krise

Gustav Adolf Horn

Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, 2002, vol. 28, issue 2, 147-169

Abstract: Die Weltwirtschaft geriet 2001 in eine unerwartete Krise. Dabei war eine Kumulation ungünstiger Einflüsse von erheblicher Bedeutung: Der Ölpreisschock, die restriktive Geldpolitik der Vorjahre und der Zusammenbruch der Rentabilitätserwartungen im IT-Sektor verhinderten die Fortsetzung des kräftigen Aufschwungs aus dem Jahre 2000. Das Wachstum kam im Laufe des folgenden Jahres fast zum Stillstand. Die seit dem Frühjahr 2001 spürbare Konjunkturschwäche verstärkte sich im weiteren Jahresverlauf und zog immer mehr Länder in Mitleidenschaft. Besonders ungünstig wirkte sich aus, dass sich alle maßgeblichen wirtschaftlichen Regionen fast im Gleichschritt in die Krise bewegten. Das Phänomen weltweiter Übertragung von Vertrauen bzw. Misstrauen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Beitrag zieht eine Bilanz der Konjunkturentwicklung im Euroraum, bietet eine Prognose für die deutsche und die europäische Wirtschaft 2002/03 und befasst sich mit den wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Nach Meinung des Autors ist für alle wirtschaftspolitischen Bereiche mehr konjunkturpolitische Flexibilität erforderlich: Im Rahmen der finanzpolitischen Konsolidierungsstrategie sollten Elemente an Gewicht gewinnen, die einen antizyklischen Kurs ermöglichen. Auch die Geldpolitik ist gefordert, ihre Strategie zu überdenken, denn die EZB hätte Spielraum für frühzeitige Zinssenkungen gehabt, um den Abschwung zu mildern. Die Lohnpolitik sollte sich mittelfristig am Spielraum orientieren, der sich aus dem Inflationsziel der EZB und dem jeweiligen gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs ergibt. Das Plädoyer für eine expansiver ausgerichtete Wirtschaftspolitik, die auf die Binnennachfrage setzt, hat durch den Konjunktureinbruch 2001 für Deutschland und die EU an Dringlichkeit gewonnen.

Date: 2002
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