Vertikale und intraindustrielle Lohnstreuung in Österreich 1980-94
Michael Mesch
Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, 2003, vol. 29, issue 2, 287-315
Abstract:
In diesem Beitrag werden anhand der Statistik des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger über die Verteilung der zur Pensionsversicherung beitragspflichtigen Einkommen einige Beobachtungen über die Entwicklung der vertikalen Lohnunterschiede und der intraindustriellen Lohnstrukturen in Österreich im Zeitraum 1980 bis 1994 angestellt. In Bezug auf die Veränderung der relativen vertikalen Lohnstreuung während des Zeitraums 1980 bis 1994 zeigen sich zwischen den vier unterscheidbaren Beschäftigtengruppen erhebliche Unterschiede: Während für die männlichen Arbeiter eine leichte Abnahme der vertikalen Einkommensstreuung festzustellen ist, erfolgte bei den männlichen Angestellten eine gewisse Polarisierung. Bei den Arbeiterinnen stiegen die Löhne zwischen drittem und neuntem Zehntelwert jeweils sehr einheitlich. Die untersten Einkommen fielen zurück, was wohl in erster Linie auf die erhebliche Zunahme der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen ist. Noch mehr wirkte sich der Teilzeiteffekt auf die untere Streuung der Gehälter weiblicher Angestellter aus. Über die gesamte Verteilung ist eine Zunahme der vertikalen Gehaltsunterschiede festzustellen. Die obere relative Streuung erhöhte sich deutlich weniger als die untere. Für die Gesamtheit der erfassten unselbstständig Beschäftigten ergibt sich aus den geschilderten Änderungen der Einkommensrelationen und den Beschäftigungsstruktureffekten (Zunahme der Teilzeitbeschäftigung, Zustrom ausländischer Arbeitskräfte, Verlagerung der Beschäftigung von Arbeiterinnen zu Angestellten, Qualifikationsstruktureffekt) folgendes Resultat: Mit zunehmendem Einkommen erhöhte sich der prozentuelle Einkommenszuwachs, wobei dieser Anstieg an den Verteilungsrändern deutlich stärker ausfiel als im mittleren Bereich. Die Beschäftigungsstruktureffekte waren für die über die Gesamtperiode eingetretene Zunahme der relativen vertikalen Streuung bedeutsamer als Diskrepanzen in den Einkommenszuwächsen. Aus längerfristiger Perspektive (Vergleich mit den Verteilungstendenzen in der Periode 1953-77) erscheint der Zeitraum 1980-94 freilich als eine Phase vergleichsweise geringer Änderungen in der vertikalen Lohnstreuung. Die Tendenz zur Zunahme der relativen vertikalen Einkommensspannen, die - abgesehen von den niedrigsten Einkommen der weiblichen Beschäftigten - in den siebziger Jahren dominierte, setzte sich in der Folge nur sehr abgeschwächt fort.
Date: 2003
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