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Antizyklische Fiskalpolitik und deficit spending als Kern des Keynesianismus? Eine "schier unausrottbare Fehlinterpretation"

Norbert Reuter

Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, 2004, vol. 30, issue 3, 325-345

Abstract: Der Keynesianismus gilt gemeinhin als eine ökonomische Theorie, deren Kern in der theoretischen Begründung einer antizyklischen Fiskalpolitik liegt, deren Finanzierung über periodisches deficit spending erfolgt. Da die Tilgung derart entstandener staatlicher Defizite jeweils einen neuerlichen Konjunkturaufschwung voraussetzt, hat sich die "schier unausrottbare Fehlinterpretation" durchgesetzt, der Keynesianismus habe allenfalls für Zeiten Gültigkeit, die durch einen starken Wachstumstrend charakterisiert sind. Darüber hinaus fehle ihm jedoch jegliche langfristperspektive. Demgegenüber wird in dem Beitrag gezeigt, dass sich Keynes durchgängig mit der langfristigen Veränderung kapitalistischer Wirtschaftssysteme auseinandergesetzt hat. Für ihn stand fest, dass wegen nachfragetheoretisch zu begründender Wachstumsabschwächung in der Zukunft eine grundsätzliche wirtschaftspolitische Neuorientierung stattfinden muss. Demzufolge ist die antizyklische Fiskalpolitik lediglich einer Phase der wirtschaftlichen Entwicklung zuzuordnen, die in fortgeschrittenen Industriegesellschaften zunehmend der Vergangenheit angehört. So gesehen hat der Keynesianismus seine Zeit noch vor sich.

Date: 2004
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