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"Workfare" statt sozialer Sicherheit? Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Großbritannien unter New Labour

Roland Atzmüller

Wirtschaft und Gesellschaft - WuG, 2006, vol. 32, issue 2, 191-207

Abstract: Die sozial- und arbeitsmarktpolitische Strategie der britischen Labourregierung wird unter dem Schlagwort Welfare-to-work zusammengefasst. Kritikerinnen sehen darin die britische Variante von Workfare. Am Beispiel Welfare-to-work kann gezeigt werden, dass Workfare-Politiken auf eine umfassende Umgestaltung der sozialen Sicherungssysteme und Regulierung der Arbeitsmärkte abzielen und nicht einfach auf eine restriktive aktive Arbeitsmarktpolitik reduziert werden können. Bei Welfare-to-work greifen zumindest drei Politikfelder ineinander. Dazu zählt erstens die Einführung des National Minimum Wage, der mit den anderen sozialpolitischen Maßnahmen abgestimmt wurde. Zweitens gehört dazu die Umstellung des Steuersystems und der sozialen Transfers auf so genannte lnWork-Benefits. Diese sollen verhindern, dass Arbeitslose durch das Sozialsystem von der Annahme einer Beschäftigung abgehalten werden. Drittens gehören dazu die Programme des so genannten New Deal, bei denen es sich um Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik im engeren Sinne handelt. Diese sehen für verschiedene Gruppen Langzeitarbeitsloser die verpflichtende Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen vor. Die Integration in den Arbeitsmarkt spielt bislang für die moralische Fundierung der Hegemonie Labours eine zentrale Rolle. Welfare-to-work zielt jedoch in diesem Kontext auf die Anpassung der Arbeitslosen und der Armutsbevölkerung an die flexibilisierten Arbeitsmärkte und nicht auf eine Umgestaltung der Gesellschaft ab.

Date: 2006
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