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Höhere Besteuerung der Reichen: nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit

Axel Troost and Christoph Sauer

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung / Quarterly Journal of Economic Research, 2013, vol. 82, issue 1, 207-213

Abstract: Eine höhere Besteuerung von Reichen, das heißt derjenigen Personen, die hohe Einkommen beziehen und hohe Vermögen ihr Eigentum nennen, ist für DIE LINKE unabdingbar. Nur so lassen sich mehr soziale Gerechtigkeit, im Sinne einer gleichmäßigeren Verteilung von Einkommen und Vermögen, und mehr Einnahmen für die öffentliche Hand erreichen. Beide Zielsetzungen sind nicht nur aus Gerechtigkeits-, sondern auch aus wirtschaftspolitischen Gründen geboten. Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus der letzten Zeit zeigen, dass die wachsende Ungleichverteilung Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze gekostet hat (zum Beispiel Brenke und Wagner 2013, Van Treek und Sturn 2012). Reiche und Vermögende verwenden von ihrem Einkommen im Vergleich zu den weniger Verdienenden und Besitzenden einen geringeren Anteil für den Konsum und einen größeren Anteil zur Ersparnisbildung beziehungsweise zum Vermögensausbau. Da der Konsum der privaten Haushalte mit Abstand die wichtigste Komponente der gesamtwirtschaftliche Nachfrage ist, schwächte die zunehmende Konzentration von Einkommen und Vermögen am oberen Ende der Verteilungsskala die Binnennachfrage. Der Export als der Wachstumsmotor der letzten Jahre konnte diese Schwächung nicht ausgleichen. Nicht zuletzt hat die wachsende Ungleichverteilung - nicht nur in Deutschland, aber auch in Deutschland - entscheidend zur Finanz- und Eurokrise beigetragen. Die großen Geldsummen in den Händen von wenigen wurden den Finanzmärkten zugeführt, um dort möglichst hohe Renditen zu erzielen. Spekulation und uferloses Profitstreben destabilisierten die Wirtschaft, die Krise war das Ergebnis.

Date: 2013
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Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung / Quarterly Journal of Economic Research is currently edited by Marcel Fratzscher, Martin Gornig, Claudia Kemfert, Alexander Kritikos, Stefan Liebig, Lukas Menkhoff, Dorothea Schäfer, Bernhard Emunds, Thomas Gehrig, Horst Gischer, Hans-Helmut Kotz, Claus Michelsen, Doris Neuberger, Andreas Pfingsten and Andreas Stephan

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