Die Verschmutzung der Ostsee durch die Nachfolgestaaten der Sowjetunion
Ulrich Weißenburger
DIW Wochenbericht, 1993, vol. 60, issue 48, 705-711
Abstract:
Die Verschmutzung der Ostsee zählt zu den bedeutendsten grenzüberschreitenden Umweltproblemen in Europa. Während von den skandinavischen Anliegerstaaten und von der Bundesrepublik Deutschland erhebliche Mittel in den Bau moderner Kläranlagen investiert wurden, befindet sich der Gewässerschutz in den Ländern des früheren Ostblocks, d.h. in Polen, den baltischen Staaten und den an die Ostsee angrenzenden Gebieten der Russischen Föderation noch aufeinem niedrigen Niveau. Insgesamt wurden Anfang der neunzigerJahrevon den Nachfolgestaaten der Sowjetunion 17,5 Mrd. Kubikmeter Abwasser in die Ostsee und ihre Zuflüsse eingeleitet; allein 3,5 Mrd. m3 waren stärker als nach den gesetzlich festgelegten Grenzwerten zulässig mit Schadstoffen belastet. Es werden hohe Konzentrationen von Phenolen, Schwermetallen, Erdölprodukten, Stickstoff, Pestiziden und organischen Schadstoffen verzeichnet. Angesichts der tiefgehenden Wirtschaftskrise sind die Nachfolgestaaten der Sowjetunion kaum in der Lage, ohne westliche Hilfen die notwendigen Gewässerschutzmaßnahmen durchzuführen. Grundlegende Verbesserungen zum Schutz der Ostsee sollen durch die Umsetzung eines Internationalen Ostseeaktionsprogramms erreicht werden, das im April 1992 auf einer Umweltministerkonferenz in Helsinki beschlossen wurde. Im Rahmen dieses Programms, das auf 20 Jahre angelegt ist und ein Investitionsvolumen von 18 Mrd. ECU hat, sollen 132 Schwerpunkte der Umweltverschmutzung im gesamten Ostseeraum saniert werden, von denen sich 56 in den Nachfolgestaaten der UdSSR befinden.
Date: 1993
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