Intensivierung der weltwirtschaftlichen Leistungsströme trotz schwacher Expansion in den Industrieländern

Joachim Volz

DIW Wochenbericht, 1993, vol. 60, issue 8/9, 87-91

Abstract: Die Konjunkturflaute in den westlichen Industrieländern hält weiter an. Die Lage ist insgesamt sehr labil, zumalsich die monetären Rahmenbedingungen kaum verändert haben. Das Tempo des Wachstums zwischen den einzelnen Wirtschaftsräumen entwickelt sich allerdings stärker auseinander. Lag im Jahre 1992 das Wirtschaftswachstum in den wichtigsten Industrieländern zwischen 1 vH und 2 vH (Bruttoinlandsprodukt), so dürfte die Spanne 1993 von etwa -0,5 vH in Deutschland bis zu reichlich 3 vH in den USA reichen. Diese Differenzierung im konjunkturellen Tempo der großen Industrieländer wird erhebliche Auswirkungen auf die weltwirtschaftliehen Leistungsströme haben, zumal starke Verschiebungen der Wettbewerbsrelationen, die die konjunkturellen Effekte überlagern, derzeit nicht zu erkennen sind. Länder, die versuchen, den durch Defizite in der Leistungsbilanz bedingten Restriktionen zu entgehen, indem sie abwerten, werden hiermit nur teilweise erfolgreich sein. Für die weitere Entwicklung des europäischen Binnenmarktes sind stabile währungspolitische Rahmenbedingungen erforderlich.

Date: 1993
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