Ost-West-Pendeln gehört zur Normalität des gesamtdeutschen Arbeitsmarktes
Stefan Sandbrink,
Jürgen Schupp and
Gert Wagner
DIW Wochenbericht, 1994, vol. 61, issue 51/52, 861-866
Abstract:
Eine Folge der Vereinigung Deutschlands war, daß eine wachsende Zahl ostdeutscher Arbeitnehmer zu einem Arbeitsplatz in Westdeutschland pendelte. Als im Jahre 1991 schließlich über 300 000 Personen zu "Westpendlern" geworden waren, wurde dies in Ostdeutschland mit großer Skepsis betrachtet, da die "Fernpendler" als die "Verlierer" der deutschen Einheit betrachtet wurden. Inzwischen zeigt sich, daß in den neuen Bundesländern nicht mehr Menschen zu einem Arbeitsplatz pendeln, als dies in Westdeutschland seit langem zur Normalität gehört. Die meisten Westpendler sind auch keine ausgesprochenen Fernpendler, da die Hälfte aus Ostberlin oder der näheren Umgebung nach Westberlin pendeln und viele andere in der Nähe eines alten Bundeslandes wohnen. Bei den Westpendlern handelt es sich inzwischen auch nicht mehr um eine überdurchschnittlich junge sowie überwiegend männliche Gruppe, sondern die Charakteristika der Pendler entsprechen zunehmend dem Durchschnitt der ostdeutschen Arbeitnehmer. Das West-Ost-Pendeln von über 5 vH der ostdeutschen Erwerbstätigen ist zu einem unverzichtbaren Scharnier zwischen den beiden deutschen Teilarbeitsmärkten geworden. Umgekehrt pendelt annähernd 1 vH der westdeutschen Erwerbstätigen in die neuen Bundesländer. Steigende Pendlerzahlen innerhalb Ostdeutschlands sowie hohe Pendleranteile in Westdeutschland weisen auf eine hohe Bereitschaft der Erwerbstätigen zur Flexibilität hin.
Date: 1994
References: Add references at CitEc
Citations: View citations in EconPapers (4)
There are no downloads for this item, see the EconPapers FAQ for hints about obtaining it.
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:diw:diwwob:61-520-1
Access Statistics for this article
DIW Wochenbericht is currently edited by Tomaso Duso, Marcel Fratzscher, Peter Haan, Claudia Kemfert, Alexander Kritikos, Alexander Kriwoluzky, Stefan Liebig, Lukas Menkhoff, Karsten Neuhoff, Carsten Schröder, Katharina Wrohlich and Sabine Fiedler
More articles in DIW Wochenbericht from DIW Berlin, German Institute for Economic Research Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by Bibliothek ().