Investitionserfordernisse von CO2-Minderungsstrategien
Jürgen Blazejczak and
Dietmar Edler
DIW Wochenbericht, 1995, vol. 62, issue 14, 284-291
Abstract:
Die wirtschaftspolitische Debatte um Klimaschutzstrategien wird hauptsaechlich von der Auseinandersetzung um die Einfuehrung und Ausgestaltung von CO2- oder Energiesteuern und verschiedenen Varianten der Rueckfuehrung des Aufkommens dieser Steuern gepraegt. Wirkungsanalysen konzentrieren sich auf die Folgen veraenderter relativer Preise der Produktionsfaktoren und einer dadurch veraenderten Kostenbelastung der Unternehmen. Weniger diskutiert wurde bisher, wie die Investitionserfordernisse von Klimaschutzstrategien bewaeltigt werden koennen, obwohl die entscheidenden technischen Potentiale zur Verminderung von CO2-Emissionen in einer Substitution von Energie durch Kapital liegen. Durch zusaetzliche technische Massnahmen kann bis zum Jahr 2020 in den alten Bundeslaendern eine Verringerung der CO2- Emissionen gegenueber denen im Jahre 1987 um 40 vH erreicht werden. Hierzu sind gegenueber einer Referenzentwicklung, bei der mit einer Emissionsminderung um 14 vH gerechnet werden kann, Mehrinvestitionen in Hoehe von 360 Mrd. DM (in Preisen von 1990) verteilt auf einen Zeitraum von 25 Jahren erforderlich. Ein Grossteil dieser Investitionen dient einer Verbesserung der Energieeffizienz im Raumwaermebereich, wobei allein 260 Mrd. DM der Mehrinvestitionen in Wohngebaeude fliessen. Die Umsetzung der CO2-Minderungsmassnahmen wuerde durch die Einfuehrung einer Energiesteuer unterstuetzt, da steigende Energiepreise zu einer Senkung der Rentabilitaetsschwelle fuer Energiesparinvestitionen fuehren. Darueber hinaus verlangt ihre Realisierung in vielen Bereichen den Abbau von Umsetzungshemmnissen. Insgesamt ist eine solche Strategie nur mit geringen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen verbunden. Der sektorale Strukturwandel zu Lasten der energieerzeugenden Sektoren und zugunsten der Wirtschaftszweige, die vor allem fuer Bau-, aber auch fuer Ausruestungsinvestitionen produzieren, bewegt sich in einer Groessenordnung, die angesichts der langen Anpassungszeitraeume ohne Brueche bewaeltigt werden kann. Bei einer geeigneten Gestaltung der Rahmenbedingungen kann die CO2-Minderung ohne Einschraenkungen des privaten Verbrauchs erreicht werden. Auch mit Beschaeftigungseinbussen ist insgesamt kaum zu rechnen.
Date: 1995
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