Alternde Gesellschaft: zur Bedeutung von Zuwanderungen für die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland
Erika Schulz
DIW Wochenbericht, 1995, vol. 62, issue 33, 579-590
Abstract:
Seit Anfang der 70er Jahre reichen die Geburtenzahlen nicht mehr aus, die Elterngeneration zu ersetzen. Diese Entwicklung hat sich sowohl in West- als auch in Ostdeutschland vollzogen. Geburtenzahlen, die staendig unter dem Bestandserhaltungsniveau liegen, fuehren zwangslaeufig zu einer Alterung der Bevoelkerung. Die Alterung wird durch die weiterhin steigende Lebenserwartung verstaerkt. Die Veraenderung der Altersstruktur wirkt sich auf viele gesellschaftliche Bereiche aus. Befuerchtet wird insbesondere, dass die sozialen Sicherungssysteme durch die zahlenmaessig staendig schwaecher besetzten nachfolgenden Generationen ins Wanken geraten koennten. Neben einem seit Jahren diskutierten Umbau der Sozialversicherungssysteme wird in letzter Zeit verstaerkt die Forderung erhoben, durch eine gesteuerte Zuwanderung die Geburtendefizite auszugleichen. Eine Politik der gesteuerten Einwanderung soll durch die Erhoehung der Zahl der Erwerbspersonen u.a. zur Sicherung der Sozialsysteme beitragen. Ein Vergleich der hier vorgelegten Bevoelkerungsvorausschaetzung des DIW mit einer Modellrechnung ohne Wanderungen weist einen zunehmenden positiven Altersstruktureffekt von Wanderungen bis zum Jahr 2030 aus, danach schwaecht sich der Effekt jedoch deutlich ab. Bei einer Politik der "gesteuerten Zuwanderung", die auf die Integration der Zuwanderer ausgerichtet ist, wird es - relativ unabhaengig von der Hoehe der Zuzuege - zu einer Alterung der auslaendischen Bevoelkerung in Deutschland kommen. Dieser Effekt wuerde bei einem staendigen "Austausch" nicht auftreten, etwa wenn eine Aufenthaltserlaubnis fuer einen begrenzten Zeitraum gewaehrt wuerde. Ein solches Vorgehen duerfte jedoch kaum mit der Idee einer "gesteuerten Zuwanderung" verbunden sein.
Date: 1995
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