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Stromkrise in Kalifornien - ein Warnzeichen für Europa?

Manfred Horn and Georg Erber ()

DIW Wochenbericht, 2001, vol. 68, issue 32, 489-498

Abstract: Kalifornien hat Mitte der 90er Jahre als erster Bundesstaat der USA die Regulierung der Stromversorgung grundlegend geändert. Um Wettbewerb auf dem Strommarkt durchzusetzen, wurden Erzeugung und Transport getrennt sowie Strombörsen errichtet. Nach Einführung der Reformen sanken die Strompreise für die meisten Verbraucher zunächst etwas. Dies wurde als Erfolg der Deregulierung betrachtet. Im Sommer 2000 und nochmals im folgenden Winter stiegen allerdings die Großhandelspreise an der Strombörse drastisch. Mitte Januar 2001 übertraf der Strombedarf die verfügbaren Kapazitäten, so dass für viele Verbraucher die Stromversorgung kurzfristig eingestellt werden musste. Zu dieser Entwicklung hat neben konzeptionellen Problemen der Deregulierung auch eine Reihe anderer Faktoren beigetragen, so die Unterschätzung des Wirtschaftswachstums und der Stromverbrauchszunahme in der zweiten Hälfte der 90er Jahre, die aufwendigen und langwierigen Genehmigungsverfahren für Kraftwerke sowie unzureichende Anreize für Stromeinsparungen. Die Ausgangssituation ist in Europa zwar günstiger als in Kalifornien, aber auch hier könnte die Deregulierung der Stromversorgung dazu beitragen, die Kapazitätsreserven zu vermindern und damit die Sicherheit der Stromversorgung zu gefährden. Es könnte sich deshalb anbieten, den Stromerzeugern die Verpflichtung aufzuerlegen, Mindestreserven zu halten und einen Markt für langfristige Kapazitätsreserven zu schaffen.

Date: 2001
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