Rohöl: Preise schon wieder beruhigt, aber Unsicherheit verbleibt
Manfred Horn
DIW Wochenbericht, 2001, vol. 68, issue 39, 606-611
Abstract:
Seit Mitte 2000 hat sich das Wachstum des Weltölverbrauchs deutlich verlangsamt. Die OPEC hat darauf mit der Reduktion ihrer Ölgewinnung in drei Schritten um insgesamt 3,5 Millionen Barrel pro Tag (mbd) reagiert. Es ist ihr damit jeweils gelungen, den einsetzenden Preisverfall abzuwenden. Nach den Terroranschlägen in den USA sind die Rohölpreise auf über 30 US-Dollar je Barrel gestiegen. Die OPEC hat diese Anschläge sofort verurteilt und erklärt, dass sie für eine ausreichendes Ölangebot sorgen werde. Das hat zwar zu einer Beruhigung der Märkte beigetragen, die politischen Folgen könnten aber die Sicherheit der Ölversorgung beeinträchtigen. Unternehmen, Haushalte und Regierungen werden möglicherweise ihre Bestände auch bei hohen Preisen aufstocken. Die saisonal ohnehin bald anziehende Nachfrage nach Rohöl würde dadurch in den nächsten Wochen und Monaten zusätzliche Impulse erhalten. Solange sich die OPEC an ihre Zusage hält, dürften die Rohölpreise dennoch innerhalb des Zielkorridors von 22 bis 28 US-Dollar je Barrel liegen - wenngleich eher am oberen Rand. Ein solches Preisniveau könnte allerdings bei der derzeit fragilen Lage der Weltwirtschaft bereits zu hoch sein. Es ist auch im Interesse der OPEC, darauf hinzuwirken oder zuzulassen, dass die Rohölpreise sich bald am unteren Rand des Zielkorridors bewegen.
Date: 2001
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