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Einstellung der Deutschen zum Euro: politische Vorteile höher bewertet als wirtschaftlicher Nutzen

Bettina Isengard and Thorsten Schneider

DIW Wochenbericht, 2002, vol. 69, issue 30, 497-502

Abstract: Vor der Einführung des Euro-Bargeldes war die Zustimmung zum Euro in Deutschland im Vergleich zu den anderen an der Währungsunion teilnehmenden Ländern gering. Nach der Bargeldeinführung war zunächst eine Euro-Begeisterung zu verzeichnen, die in den folgenden Wochen allerdings wieder etwas abnahm. Dennoch ist die Zustimmung zum Euro inzwischen höher als im vergangenen Jahr: Während damals noch zwei Drittel aller Deutschen Sorgen im Zusammenhang mit der Euro-Einführung äußerten, ist es nun nur noch die Hälfte. Indes liegt Deutschland bei der Akzeptanz des Euro innerhalb der Europäischen Währungsunion (EWU) immer noch auf einem hinteren Platz. Der scheinbare Vorteil der Deutschen eines einfachen Umrechnungskurses zwischen D-Mark und Euro erweist sich bei der Bildung eines neuen Referenzsystems für Preise eher als Nachteil, denn durch das schnelle Umrechnen der Preise bleibt die D-Mark im ständigen Bewusstsein der Konsumenten. Die vom DIW Berlin erhobenen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen, dass die Sorgen bei den höher Gebildeten und bei den EU-Ausländern am seltensten anzutreffen sind. Bei der deutschen Bevölkerung geht die Sorge in starkem Maße mit der Befürchtung einher, die neue Währung bringe wirtschaftliche Nachteile für Deutschland. Generell herrscht hierzulande die Einstellung vor, der Euro fördere mehr die europäische Einheit als die wirtschaftliche Entwicklung. Die subjektive Einstellung der Bevölkerung zur neuen Währung sollte nicht zuletzt aus gesellschaftspolitischen Gründen im Auge behalten werden, da die Gefahr besteht, dass wirtschaftliche Probleme fälschlich dem Euro zugerechnet werden. Sollten diese Probleme ausbleiben, dürfte das neue Zahlungsmittel rasch akzeptiert werden.

Date: 2002
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