Bauwirtschaft: statt Stabilisierung erneut kräftiger Einbruch zu erwarten
Bernd Bartholmai
DIW Wochenbericht, 2002, vol. 69, issue 45, 780-790
Abstract:
Das Bauvolumen ist seit 1999 rückläufig, wobei alle Bereiche - Wohnungsbau, Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau - betroffen sind. Besonders stark war der Abschwung in den neuen Bundesländern; dort waren in den beiden letzten Jahren zweistellige Minusraten zu verzeichnen. Auch in diesem Jahr ist für Deutschland insgesamt mit einem Minus - in Höhe von 3,3 % - zu rechnen; die gesamte Bauleistung dürfte im realen Wert rund 255 Mrd. Euro (zu Preisen von 1995) erreichen, das sind fast 10 Mrd. Euro weniger als im vergangenen Jahr. Allerdings gab es seit Mitte 2001 Anzeichen für eine allmähliche Stabilisierung: Im kommenden Jahr hätte bei unveränderten Rahmenbedingungen eine Leistung von 251 Mrd. Euro - dies wäre ein Rückgang von nur 1,5 % gewesen - erreicht werden können. Die Koalitionsbeschlüsse im steuerlichen Bereich treffen indes den Bausektor besonders hart. Zu nennen sind hier die drastische Reduzierung der Eigenheimzulage, die Abschaffung der degressiven AfA für Mietwohngebäude bzw. Vereinheitlichung aller AfA-Sätze für Gebäude auf nur mehr 2 % sowie die künftige Besteuerung aller Veräußerungsgewinne. Wenn sie in dieser Form umgesetzt werden, dürfte 2003 erneut ein Schrumpfungsprozess eingeleitet werden. Die Wirkung dieser Maßnahmen wäre bei der Bauproduktion im kommenden Jahr zunächst noch gering. Der vorliegenden Schätzung zufolge verringert sich das Bauvolumen 2003 "nur" um 4,7 % auf 243 Mrd. Euro; stützend wirkt sich dabei noch der Bauüberhang aus, während die Genehmigungen für neue Gebäude bereits ganz erheblich sinken werden. Erst in den Folgejahren wird der erwartete Nachfragerückgang im Hochbau voll auf die Bauproduktion durchschlagen - zweistellige Minusraten sind dann nicht ausgeschlossen.
Date: 2002
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