Berufliche Qualifikation und lange Arbeitszeiten ausschlaggebend für hohe Einkommen
Jürgen Schupp,
Tobias Gramlich and
Gert Wagner
DIW Wochenbericht, 2003, vol. 70, issue 40, 597-601
Abstract:
In Deutschland sind hohe Nettoeinkommen von über 5 100 Euro pro Monat ganz überwiegend in Haushalten anzutreffen, in denen zwei besser verdienende Erwerbstätige leben. Gut die Hälfte der Bezieher hoher Einkommen leistet Überstunden oder hat als selbständig Erwerbstätiger lange Arbeitszeiten; 15 % arbeiten regelmäßig auch an Wochenenden. In 35 % dieser Haushalte ist regelmäßig eine Putz- oder Haushaltshilfe beschäftigt. Hohe Einkommen führen im Durchschnitt auch zu einer deutlich überdurchschnittlichen Lebenszufriedenheit. Dies gilt allerdings nicht für die Freizeit, die vielfach zu kurz kommt. Haushalte mit mehr als 5 100 Euro monatlichem Einkommen geben an, dass sie im Durchschnitt 15 000 Euro pro Jahr sparen können. Entsprechend hoch sind auch die Vermögen, die die Bezieher hoher Einkommen akkumulieren können. Nach eigenen Angaben beträgt ihr Nettovermögen im Durchschnitt 960 000 Euro, das ist der elffache Wert des Vermögens von Haushalten mit weniger als 3 800 Euro monatlichem Haushaltsnettoeinkommen und doppelt so viel wie von Haushalten mit einem Nettoeinkommen zwischen 3 800 und 5 100 Euro. Diese Ergebnisse für das Jahr 2002 basieren auf einer im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung erstellten Studie. Im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung wurde festgestellt, dass die Datenlage zur Lebenssituation einkommensstarker Haushalte nur unzureichend ist. Mit einer Aufstockung der vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen SOEP-Stichprobe wurden aussagekräftige Befunde auch zu privaten Haushalten möglich, so dass man über deren Lebenslage nicht mehr auf Spekulationen angewiesen ist.
Date: 2003
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