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Made in Germany: verbesserter Schutz des Gütesiegels erforderlich

Christian Wey

DIW Wochenbericht, 2004, vol. 71, issue 9, 108-111

Abstract: Die Europäische Kommission prüft zurzeit die Einführung der europäischen Herkunftsbezeichnung "Made in the EU", womit die Abschaffung des "Made in Germany"-Zeichens verbunden sein kann. Diese Bestrebungen sind bei Vertretern der deutschen Wirtschaft und Politik auf heftige Kritik gestoßen. Erstaunlicherweise ist die Verwendung von "Made in Germany" nicht durch Richtlinien festgelegt, sondern das Ergebnis von Rechtsprechung auf der Grundlage des Wettbewerbsrechts. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum Herkunftslandbezeichnungen wie das "Made in Germany" überhaupt ökonomisch wertvoll sind und wie der Wert des Gütesiegels erhalten oder sogar verbessert werden kann. Der Informationswert des "Made in Germany"-Zeichens leitet sich gemäß der ökonomischen Theorie der Markennamen aus den besonderen Merkmalen des Produktionsstandorts Deutschland ab, wobei den standortspezifischen Produktionskosten eine entscheidende Rolle zukommt. So begründen auch die relativ hohen Produktions- und Marktaustrittskosten in Deutschland die Zugkraft des Gütesiegels "Made in Germany". Hierdurch werden einerseits Anreize zur Produktion von Gütern hoher Qualität gesetzt und andererseits Anbieter geringwertiger Waren von einer Ansiedlung abgeschreckt, so dass im Ergebnis die hohen Qualitätserwartungen der Verbraucher für Ware "Made in Germany" erfüllt werden. Um dieses gute Image zu erhalten, muss das "Made in Germany"-Siegel gegen eine fälschliche Verwendung geschützt werden; dies ist vor allem infolge des Trends zur Auslagerung von Wertschöpfung ins kostengünstigere Ausland ein aktuelles Problem. Restriktive und transparente Richtlinien könnten die Zugkraft des Gütesiegels vor einer allmählichen Aushöhlung bewahren. Sie müssten sicherstellen, dass ein hinreichend hoher Anteil - mindestens die Hälfte - der Wertschöpfung in Deutschland geschaffen wird.

Date: 2004
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