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Statistikbelastung der Unternehmen: Reduzierung der Berichtspflichten kann nicht viel zum Bürokratieabbau beitragen

Ingo Pfeiffer and Reiner Stäglin

DIW Wochenbericht, 2006, vol. 73, issue 30, 429-439

Abstract: Bei Diskussionen über die Belastungen der Wirtschaft durch "Bürokratie" wird oft auch die amtliche Statistik einbezogen. Sie gilt vielfach als Musterbeispiel unnötiger, aber zeitraubender Beanspruchung der Unternehmen durch den Staat. Eine Untersuchung des DIW Berlin im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hat ergeben, dass die Belastung der Unternehmen durch die amtliche Statistik mit 230 Mill. Euro pro Jahr weitaus geringer ist als vielfach behauptet. Andere gesetzliche Melde- und Aufzeichnungspflichten, wie im Personalwesen, erfordern einen wesentlich höheren Zeitaufwand. Die Untersuchung, die sich auf Angaben von rund 75 000 Unternehmen stützt, korrigiert damit frühere, erheblich höhere Kostenschätzungen anderer Institute. Ein schneller, breit spürbarer Erfolg beim Abbau von Bürokratielasten wäre nach diesen Befunden auch bei einer drastischen Reduzierung der Erhebungen Statistischer Ämter nicht zu erzielen. Gleichwohl klagen viele Unternehmen nicht grundlos. Ein kleiner Teil der Unternehmen hat regelmäßig zeitaufwendige Statistikmeldungen zu erbringen. Hier sollte für eine gleichmäßigere Verteilung der Lasten gesorgt werden.

Date: 2006
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