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Exportnation Deutschland - Zukunftsfähigkeit sichern

Mechthild Schrooten and Philipp König

DIW Wochenbericht, 2006, vol. 73, issue 41, 545-551

Abstract: Exportüberschüsse werden vielfach als positiver Indikator für die Leistungsfähigkeit und internationale Konkurrenzfähigkeit einer Wirtschaft begriffen. Zugleich wird gerade Entwicklungsländern, aber ebenso manchen Industriestaaten, eine exportfundierte Wachstumsstrategie bescheinigt. Auch in Deutschland gingen in den letzten Jahren starke Impulse für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von der Exporttätigkeit aus. Wichtigste deutsche Exportbranchen sind die Automobilindustrie, die chemische Industrie und der Maschinenbau. Bei detaillierter Betrachtung zeigt sich, dass nahezu alle größeren Sektoren des verarbeitenden Gewerbes seit Jahren Exportüberschüsse ausweisen. Deutschland wird aller Voraussicht nach auch im Jahr 2006 "Exportweltmeister" auf den internationalen Warenmärkten. Dagegen ist die deutsche Dienstleistungsbilanz traditionell negativ; der Anteil des Servicesektors an der Exporttätigkeit bleibt deutlich hinter den Vergleichswerten anderer Industriestaaten zurück. Alles in allem ist aber auch für dieses Jahr ein kräftiger Leistungsbilanzüberschuss zu erwarten. Die Analyse der Wettbewerbspositionen einzelner Branchen zeigt, dass die deutsche Automobilindustrie und der Maschinenbau über große komparative Vorteile verfügen und diese in den letzten Jahren auch weitgehend bewahren konnten. Bei einigen wissensintensiven, stark wachsenden Branchen wie der Elektronikindustrie ist die Position Deutschlands dagegen auf dem Weltmarkt nach wie vor relativ schwach. Wichtig für die Zukunft der deutschen Exportwirtschaft ist ihre Innovationsfähigkeit, und diese wiederum lässt sich nur durch hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Humankapital sichern. Die Befunde international vergleichender Studien, die auf erhebliche Defizite im deutschen Bildungssystem hinweisen, sollten auch unter diesem Aspekt als Warnzeichen verstanden werden.

Date: 2006
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