Die Bedeutung der Älteren auf dem Arbeitsmarkt nimmt deutlich zu
Karl Brenke
DIW Wochenbericht, 2007, vol. 74, issue 21, 337-345
Abstract:
Während die Zahl der Erwerbstätigen unter 50 Jahren in den letzten Jahren abgenommen hat und erst mit dem gegenwärtigen Konjunkturaufschwung wieder anzieht, ist die Beschäftigung der Älteren seit 1998 stetig und deutlich gewachsen - und zwar um 1,5 Mill. Das gilt sowohl für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und die geringfügig Tätigen als auch für die Beamten. Die Zahl der älteren Selbständigen ist ebenfalls gestiegen. Entsprechend hat sich die Struktur der Erwerbstätigen hin zu den Älteren verschoben und der auf diese Gruppe entfallende Anteil des Arbeitsvolumens wächst. Deutlich zugenommen hat auch die Bereitschaft der Älteren, eine Erwerbstätigkeit auszuüben. Das gilt vor allem für Personen ab 55 Jahren. Die gestiegene Erwerbsbeteiligung der Älteren rührt in starkem Maße daher, dass sich das Qualifikationsniveau in dieser Altersgruppe im Zuge des Nachrückens bildungsstarker Kohorten verbessert hat, und Personen mit einem höheren Ausbildungsabschluss mehr dazu neigen, am Erwerbsleben teilzunehmen, als solche mit einer geringeren Qualifikation. Der Anstieg des Qualifikationsniveaus ist Ausdruck der ab Mitte der 60er Jahre verstärkten Bildungsanstrengungen; die danach Ausgebildeten wachsen immer mehr in die älteren Jahrgänge der Erwerbstätigen hinein. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken, und die Zahl der jüngeren Erwerbspersonen wird weiter zurückgehen. Deshalb sollte die Förderung von Frühverrentung eingestellt und das Humankapital der im Schnitt älter werdenden Arbeitnehmer weiterentwickelt werden. Unternehmen müssen sich mit einer vorausschauenden Personalpolitik auf diese Entwicklung einstellen.
Keywords: Qualification; Elder people; Employment (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: J14 J21 J26 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2007
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