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Wertewandel: immer mehr Ost- und Westdeutsche ticken postmaterialistisch

Martin Kroh

DIW Wochenbericht, 2008, vol. 75, issue 34, 480-486

Abstract: Eine gängige These des Wertewandels lautet: Neue "postmaterialistische" Werte wie Emanzipation und Selbstentfaltung lösen traditionell bürgerliche Werte wie sozialer Aufstieg und ökonomische Sicherheit ab. Ursache diese Wandels, so die Theorie, ist die nachhaltige Verbesserung der ökonomischen Lebensumstände nach dem Zweiten Weltkrieg. Postmaterialismus ist demnach ein Wohlstandsphänomen. Mit Hilfe des Sozio-oekonomischen Panels kann gezeigt werden, dass zwischen 1986 und 2006 der Anteil der Postmaterialisten unter Westdeutschen gestiegen ist. Überraschender Befund: Ostdeutsche sind in den letzten zehn Jahren deutlich postmaterialistischer geworden und haben nahezu westdeutsches Niveau erreicht. Jede neue Generation ist etwas postmaterialistischer als ihre Vorgängergeneration. Besonders postmaterialistische Bevölkerungsgruppen sind Selbständige, Personen mit hohem Schulabschluss oder Anhänger von Bündnis90/Die Grünen. Eine Analyse von Wertorientierungen in Familien zeigt, dass sich erwachsene Geschwister hinsichtlich ihrer Werte deutlich ähneln, was auf eine Herausbildung von Werten während der Kindheit und Jugend schließen lässt. Dies zwingt zu einer Neubewertung gängiger Erklärungsmuster: Denn nicht die ökonomische Lage des Elternhauses sondern die Wertvorstellungen der Eltern prägen den Wertekanon.

Keywords: Value change; Postmaterialism; Intergenerational transmission (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: C23 D72 Z13 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2008
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