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Wahrgenommene Einkommensgerechtigkeit konjunkturabhängig

Stefan Liebig (), Peter Valet and Jürgen Schupp

DIW Wochenbericht, 2010, vol. 77, issue 27/28, 11-16

Abstract: Gut die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland bewertet ihr Einkommen zu allen hier betrachteten Befragungszeitpunkten - 2005, 2007 und 2009 - als gerechte Entlohnung. Bei der Beurteilung des eigenen Einkommens lassen sich aber auch deutliche Veränderungen beobachten. Die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für 2009 zeigen, dass sich der Anteil derjenigen, die sich ungerecht entlohnt fühlen, nach einem zwischenzeitlichen Anstieg wieder deutlich zurückgebildet hat. Er lag 2009 mit rund 30 Prozent fast wieder auf dem Niveau von 2005. In Krisenzeiten sind Beschäftigte offensichtlich bereit, ihre Einkommensansprüche zu reduzieren, während sie in Aufschwungphasen - wie im Jahr 2007 - ihren gerechten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg erwarten. Die Analysen machen auch deutlich, dass es gerade die Bezieher niedriger bis mittlerer Einkommen und insbesondere Facharbeiter sind, die ihr Nettoeinkommen über die Zeit stabil als ungerecht empfinden. Dazu trägt auch die Einkommensbesteuerung bei. Im oberen Einkommenssegment zeigt sich dagegen kein negativer Effekt der Steuerlast auf die Gerechtigkeitsbewertung des eigenen Nettoeinkommens. Schließlich bestätigen die Ergebnisse frühere Befunde, dass es auch in einer Welt, in der jeder das subjektiv als gerecht bewertete Einkommen erhielte, Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe. Die Einkommensansprüche der Frauen sind - auch innerhalb der einzelnen Berufsstatusgruppen - deutlich geringer als die der Männer.

Keywords: Justice; SOEP; Inequality (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D31 D63 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2010
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