Mutterschaft geht häufig mit verringertem mentalem Wohlbefinden einher
Marco Giesselmann
DIW Wochenbericht, 2018, vol. 85, issue 35, 737-744
Abstract:
Hashtagbasierte Diskurse (insbesondere #regrettingmotherhood) und qualitative Befunde aus den Gender Studies deuten darauf hin, dass Mutterschaft einen schädigenden Einfluss auf das mentale Wohlbefinden hat. Analysen auf Basis der repräsentativen Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels zeigen, dass es im Durchschnitt tatsächlich zu einem substanziellen und signifikanten Absinken des mentalen Wohlbefindens im Zeitraum bis sieben Jahre nach der Geburt kommt. Allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen Müttern. 30 Prozent der untersuchten Mütter erfahren eine substanzielle Verschlechterung des gesundheitsbezogenen Wohlbefindens. Gleichzeitig profitieren aber auch 19 Prozent von einer substanziellen Verbesserung. Ein Vergleich mit kinderlosen Frauen legt nahe, dass zumindest ein Teil dieser Veränderungen genuin durch Mutterschaft und nicht sonstige altersbezogene Effekte erzeugt wird. Ob gesellschaftliche Mutterschaftsideale hierfür ursächlich sind, kann auf Basis des analytischen Ansatzes nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Im Zusammenspiel mit entsprechenden Befunden aus der qualitativen Gender-Forschung legen die Ergebnisse allerdings nahe, dass eine institutionell gestützte Aufweichung tradierter Leitbilder von Mutterschaft zu einer psycho-emotionalen Entlastung von Müttern in Deutschland führen könnte.
Keywords: Motherhood; mental health; mental well-being (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: I10 I31 J16 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2018
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.596751.de/18-35-1.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:diw:diwwob:85-35-1
Access Statistics for this article
DIW Wochenbericht is currently edited by Tomaso Duso, Marcel Fratzscher, Peter Haan, Claudia Kemfert, Alexander Kritikos, Alexander Kriwoluzky, Stefan Liebig, Lukas Menkhoff, Karsten Neuhoff, Carsten Schröder, Katharina Wrohlich and Sabine Fiedler
More articles in DIW Wochenbericht from DIW Berlin, German Institute for Economic Research Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by Bibliothek ().