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Wohin die Wählerschaft bei der Bundestagswahl 2017 wanderte

Karl Brenke and Alexander Kritikos

DIW Wochenbericht, 2020, vol. 87, issue 17, 299-310

Abstract: Trotz relativ großer Stammwählerschaften verbuchten CDU/ CSU und SPD bei der Bundestagswahl 2017 starke Verluste, weil sich viel mehr frühere Wähler und Wählerinnen abwandten als neue hinzukamen. Vor allem Beschäftigte mit Tätigkeiten mittlerer Qualifikation sowie Personen im Ruhestand kehrten ihnen den Rücken. Das zeigen Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels. Von den Abwanderungen von den Unionsparteien konnten vor allem die FDP aber auch die AfD profitieren, von der Schwäche der SPD alle Parteien im Bundestag, also Union, Grüne, Linke, FDP und AfD. Letztere konnte zudem viele vorherige Nichtwähler und Nichtwählerin- nen gewinnen. Die Wählerschaften von Union und SPD ähneln stark der sozialen Zusammensetzung aller Wahlberechtigten, weshalb sie als Volksparteien gelten können. Dieser Parteitypus war zuletzt offenkundig immer weniger erfolgreich, denn die Parteienlandschaft wurde vielfältiger. Auf der einen Seite haben sich die Grünen etabliert, die vor allem höher qualifizierte Beschäftigte eher in Westdeutschland ansprechen. Hier macht ihnen vermehrt die Linke Konkurrenz. Auf der anderen Seite findet sich die AfD, die insbesondere die im Erwerbsleben stehenden „kleinen Leute“ erreicht, die eher auf Distanz zu den etablierten Parteien gehen.

Keywords: German political parties; Voting behavior; Party identification (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D72 Z13 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2020
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