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20 Jahre Riester-Rente – Private Altersvorsorge braucht einen Neustart

Johannes Geyer, Markus Grabka and Peter Haan

DIW Wochenbericht, 2021, vol. 88, issue 40, 667-673

Abstract: Vor 20 Jahren wurde im Zuge der Rentenreform 2001 die Einführung der Riester-Rente beschlossen: Die Riester-Rente sollte ein wesentlicher Baustein des Alterssicherungssystems in Deutschland werden und das sinkende Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung mindestens ausgleichen. Daten, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels erhoben wurden, zeigen, dass dieses Ziel bisher nicht erreicht wurde. Die Verbreitung der Riester-Rente stagniert seit zehn Jahren bei etwa 25 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung. Ein Großteil der Haushalte wird also nicht erreicht. Aus sozialpolitischer Sicht ist es besonders problematisch, dass es eine starke Ungleichheit in der Verbreitung gibt, die sich über die Zeit noch verstärkt hat. Im Jahr 2020 hatten nur etwa 13 Prozent der Personen im untersten Einkommensquintil einen Riester-Vertrag im Vergleich zu knapp 32 Prozent im obersten Quintil. Bei den RentenbezieherInnen zeigt sich, dass die Riester-Rente gemessen an allen eigenen Alterseinkommen mit einem Anteil von etwa fünf Prozent bisher nur eine geringe Bedeutung für die Lebensstandardsicherung hat. Die Riester-Rente muss grundlegend reformiert werden, wenn sie ein wesentlicher Baustein des Alterssicherungssystems in Deutschland sein soll. Eine Möglichkeit wäre es, die private Altersvorsoge über einen verpflichtenden staatlichen Vorsorgefonds zu organisieren in Anlehnung an das schwedische Modell eines standardisierten Altersvorsorgeprodukts mit geringen Bürokratiekosten. Dabei muss jedoch garantiert werden, dass die obligatorischen Beiträge auch geleistet werden können, wenn Menschen nur über geringe Einkommen verfügen oder arbeitslos sind.

Keywords: Private retirement provision; Riester pension; SOEP (search for similar items in EconPapers)
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Date: 2021
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