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Folgen der Inflation treffen untere Mittelschicht besonders: staatliche Hilfspakete wirken nur begrenzt

Maximilian Priem, Alexander Kritikos, Octavio Morales and Johanna Schulze Düding

DIW Wochenbericht, 2022, vol. 89, issue 28, 387-394

Abstract: Steigende Preise für Lebensmittel und Energie treffen die Menschen in Deutschland merklich. Haushalte mit geringen Nettoeinkommen spüren den Preisanstieg besonders, da ihr Konsumanteil an den von der Inflation besonders betroffenen Gütern des Grundbedarfs sehr hoch ist. Bei der aktuell prognostizierten Inflation für 2022 belastet die Teuerung das unterste Einkommensdezil mit 5,3 Prozent ihres Nettohaushaltseinkommens, das oberste mit lediglich 1,1 Prozent. Steigt die Inflation stärker als erwartet, drohen weitere Mehrbelastungen. Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmenpakete entlasten zwar vor allem Haushalte im niedrigsten Einkommensdezil. Dennoch gleichen sie die Mehrbelastung nicht vollständig aus. Zudem lässt sich beobachten, dass Haushalte bereits ab dem zweitniedrigsten Einkommensdezil signifikant belastet bleiben. Vor allem wegen geringer Sparguthaben und wenigen Anpassungsmöglichkeiten ist die untere Mittelschicht besonders von Preissteigerungen betroffen. Weitere Hilfspakete sollten gezielt einkommensschwache Haushalte entlasten. So könnten beispielsweise die Grundsicherung vorzeitig angepasst und die Energiepreispauschale vor allem für die unteren Einkommen erhöht werden.

Keywords: inflation; distribution; transfers (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D10 D31 D61 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
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