Forschung in der deutschen Industrie: hohe Intensität, aber geringe Dynamik
Heike Belitz
DIW Wochenbericht, 2022, vol. 89, issue 45, 579-589
Abstract:
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sind in Deutschland im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um insgesamt 5,3 Prozent gesunken. Während die OECD-Länder erstmals in einem Krisenjahr ihre FuE-Aufwendungen im Durchschnitt sogar leicht erhöhten, ging es am Forschungsstandort Deutschland stärker bergab als in der Finanzkrise im Jahr 2009 – insbesondere in der Industrie und hierbei im Kraftfahrzeugbau. Geringer war der Rückgang des FuE-Personals. Im internationalen Vergleich war die Entwicklung der deutschen Industrieforschung schon vor 2020 wenig dynamisch. Die FuE-Intensität, also die FuE-Aufwendungen in Relation zur Wirtschaftsleistung, stieg zwar über die Jahre, liegt aber unter derjenigen in den USA und Japan. Erste Daten für 2021 zeigen, dass forschungsstarke deutsche Unternehmen wieder mehr für FuE ausgaben als 2020, das Wachstum allerdings weiterhin unter dem Durchschnitt ihrer internationalen Wettbewerber blieb. Weltweit wächst die FuE vor allem in Branchen, auf die deutsche Großunternehmen nicht spezialisiert sind, etwa Software und Computerdienste, Hardwareproduktion sowie Pharma und Biotechnologie. Um die technologische Breite der Forschung für die doppelte Transformation zu einer digitalisierten und klimaneutralen Wirtschaft zu sichern, sind die Industrieunternehmen verstärkt auf den Zugang zu weltweitem Wissen angewiesen – etwa über eigene Forschungseinheiten im Ausland und internationale Forschungskooperationen.
Keywords: Research and Development; Manufacturing; International Comparison (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: C33 O25 O30 O50 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
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