Reduktion und partnerschaftliche Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit erhöhen Erwerbsbeteiligung von Frauen
Kai-Uwe Müller and
Claire Samtleben
DIW Wochenbericht, 2022, vol. 89, issue 9, 139-147
Abstract:
In Deutschland ist es noch ein weiter Weg zu einer partnerschaftlichen Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen: Bei den Beschäftigungsquoten und im Erwerbsumfang liegen Frauen deutlich hinter Männern, bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit ist es umgekehrt. Diese ungleichen Zeitverwendungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang zueinander: Ökonometrische Analysen in diesem Bericht zeigen, dass sich sowohl die insgesamt in einem Haushalt anfallende Sorgearbeit als auch deren Aufteilung innerhalb von Paaren auf die Wahrscheinlichkeit und den Umfang der Beschäftigung beider Partner auswirken. Erhöht der Mann seinen Anteil an der Sorgearbeit, steigt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der Frau ebenso wie ihr Erwerbsumfang. Reduziert sich die Belastung der Sorgearbeit insgesamt, erhöht sich die Erwerbsbeteiligung beider Partner. Die Subventionierung von haushaltsnahen Dienstleistungen, der weitere Ausbau der Ganztagsbetreuung von Kindern und erschwingliche Betreuungsangebote für ältere Angehörige sind verschiedene Wege, unbezahlte Sorgearbeit zu reduzieren. Angesichts der größeren Einschränkungen von Erwerbstätigkeit durch Hausarbeit im Vergleich zu Betreuungsaufgaben sind Überlegungen zur Förderung von haushaltsnahen Dienstleistungen im Koalitionsvertrag zu begrüßen.
Keywords: Unpaid domestic labor; gainful employment; time use; gender care gap (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D13 J22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2022
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