Geflüchtete senden seltener Geld ins Ausland als andere Migrant*innen
Adriana Cardozo Silva and
Sabine Zinn
DIW Wochenbericht, 2024, vol. 91, issue 49, 771-779
Abstract:
Über Geldüberweisungen von Geflüchteten in ihre Heimat wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland politisch scharf debattiert, was zur Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber*innen führte. Die vorliegende Studie untersucht, wie sich der Anteil der in Deutschland lebenden Personen, die Geld ins Ausland überweisen, im Laufe der Zeit je nach Migrationshintergrund – mit oder ohne Fluchthintergrund – verändert hat und welche Faktoren die Wahrscheinlichkeit von Geldsendungen beeinflussen. Basierend auf den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) sowie den IAB-SOEP-Migrationsstichproben und der IAB-BAMFSOEP- Befragung Geflüchteter von 2013 bis 2022 zeigt die Untersuchung, dass Migrant*innen ohne Fluchthintergrund häufiger Geldtransfers tätigen, während Geflüchtete aufgrund struktureller Barrieren seltener dazu in der Lage sind. Die politische Debatte spiegelt also nicht die Realität wider. Über die Wahrscheinlichkeit, Geldüberweisungen ins Ausland zu tätigen, entscheiden insbesondere die Familiensituation und die Absicht, längerfristig in Deutschland zu bleiben. Die Ergebnisse sollten auch insofern zu einer Neubewertung beitragen, als diese Geldüberweisungen ein wichtiges Instrument zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele darstellen und die Wirtschaft in den Herkunftsländern stabilisieren und Armut reduzieren.
Keywords: remittances; international migration (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: F22 F24 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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