Ausbau der Pflegeversicherung könnte Gender Care Gap in Deutschland reduzieren
Johannes Geyer,
Peter Haan and
Mia Teschner
DIW Wochenbericht, 2024, vol. 91, issue 7, 95-103
Abstract:
In vielen europäischen Ländern zeigen sich erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der informellen Pflege von Angehörigen: Frauen pflegen Familienmitglieder wesentlich öfter als Männer. Der Unterschied in der Pflege zwischen den Geschlechtern, der Gender Care Gap, variiert stark zwischen den europäischen Ländern. Deutschland befindet sich im Mittelfeld. Dieser Wochenbericht analysiert länderübergreifend, welche institutionellen, gesellschaftlichen und arbeitsmarktspezifischen Faktoren in einem Zusammenhang mit dem Gender Care Gap in der Pflege stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Gender Care Gap in Ländern kleiner ist, in denen mehr für das formelle Pflegesystem ausgegeben wird. Auch zeigen die Ergebnisse, dass in Ländern mit einer generell größeren Geschlechterungleichheit und einer stärkeren Ungleichheit in der Erwerbsbeteiligung zwischen Männern und Frauen tendenziell auch der Gender Care Gap größer ist. Die Ergebnisse unterstreichen damit, dass die Geschlechterungleichheiten in der informellen Pflege mit Ausgaben im Gesundheitswesen, dem Pflegesystem und der Struktur des Arbeitsmarktes zusammenhängen. Um den Gender Care Gap zu reduzieren, sollten die Ausgaben für formelle Pflege erhöht werden, um pflegende Angehörige zu entlasten und die Qualität von Pflege in Einrichtungen zu erhöhen. Gleichzeitig sollte die Politik mit steuerlichen und familienpolitischen Anreizen die Erwerbsbeteiligung von Frauen stärken, damit sich die Erwerbs- und Sorgearbeit im Haushalt gleichmäßiger verteilt.
Keywords: Long-term Care; Gender Care Gap; Gender inequality; SHARE (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D13 J16 J22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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