Größter Pflegedienst in Deutschland: Millionen Menschen pflegen Angehörige inner- und außerhalb ihres Haushalts
Martina Brandt,
Ulrike Ehrlich,
Johannes Geyer,
Peter Haan and
Nadiya Kelle
DIW Wochenbericht, 2025, vol. 92, issue 37, 591-598
Abstract:
Viele Menschen in Deutschland unterstützen in erheblichem Umfang Angehörige oder Freund*innen, die ihren Alltag nur noch eingeschränkt selbst bewältigen können. Diese informelle Pflege ist eine zentrale Stütze des deutschen Pflegesystems. Innerhalb des eigenen Haushalts kümmern sich Pflegeleistende in der Regel um den*die Partner*in, in selteneren Fällen auch um pflegebedürftige Kinder. Außerhalb des eigenen Haushalts betreuen sie meist ihre (Schwieger-)Eltern und Großeltern. Die unterschiedlichen Pflegearrangements werden in diesem Bericht auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) näher untersucht. Dabei zeigt sich eine große Vielfalt – nicht nur mit Blick auf unterschiedliche Pflegekonstellationen, sondern beispielsweise auch, was zeitliche und finanzielle Aufwendungen, Alter, Bildungshintergründe und Einkommensquellen der Pflegeleistenden betrifft. Um die (finanziellen) Belastungen informell Pflegender zu reduzieren, ist das von der Bundesregierung diskutierte Familienpflegegeld ein erster Ansatzpunkt. Wichtig ist jedoch zu bedenken, dass die Dauer eines Pflegebedarfs unsicher ist. Eine zeitliche Befristung und individuelle Zuordnung wie beim Elterngeld ist im Kontext der Pflege daher nicht sinnvoll. Um der absehbar weiter steigenden Nachfrage nach Pflegeleistungen gerecht zu werden, müssen zudem die Strukturen der Pflegeversicherung in den Blick genommen werden, um höhere Einnahmen und auch bessere Leistungen zu ermöglichen.
Keywords: Informal care; care settings; care recipients’ characteristics; caregiver characteristics (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: H31 I18 J14 J22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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