Narrative zur Verteilungswirkung von Klimapolitik können Populismus stärken
Matilda Gettins and
Lorenz Meister
DIW Wochenbericht, 2025, vol. 92, issue 38/39, 603-610
Abstract:
Populistische Parteien nutzen Narrative über soziale Ungerechtigkeit, um Klimapolitik als von Eliten getrieben und unsozial darzustellen. Wie sich drei verbreitete Narrative über die mit klimapolitischen Maßnahmen verbundenen Kosten auf populistische und klimapopulistische Einstellungen auswirken, wird anhand eines Umfrageexperiments mit rund 1 600 Personen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere das Narrativ, wonach einkommensschwache Haushalte überproportional belastet werden, klimapopulistische Haltungen verstärkt und die Zufriedenheit mit Demokratie senkt. Dies gilt vor allem unter Frauen und in einkommensschwachen, ostdeutschen und konservativen Wähler*innengruppen. Das Narrativ, wonach Unternehmen keine Verantwortung übernehmen, verstärkt vor allem unter Männern und in ostdeutschen und linken Wähler*innengruppen klimapopulistische Einstellungen. Das Narrativ, wonach Klimapolitik die deutsche Volkswirtschaft belastet, wirkt vor allem in der rechten Wählerschaft. Narrative entfalten sich damit im Kontext individueller Lebenslagen und politischer Vorerfahrungen. Eine sozial ausgewogene und transparent kommunizierte Klimapolitik kann die gesellschaftliche Akzeptanz für Klimapolitik stärken und klimapopulistischer Vereinnahmung entgegenwirken.
Keywords: populism; climate policy; distribution (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: H41 I38 P18 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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