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Ostdeutsche Wirtschaft stagniert im Jahr 2013

Hans-Ulrich Brautzsch, Franziska Exß, Cornelia Lang, Axel Lindner, Brigitte Loose, Udo Ludwig and Birgit Schultz

Konjunktur aktuell, 2013, vol. 1, issue 3, 108-139

Abstract: Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Ostdeutsch-land dürfte im Jahr 2013 stagnieren, während sie in Gesamtdeutschland wohl um 0,7% zulegt. Die Zu-wachsraten liegen nun seit dem Jahr 2010 unter denen im Westen Deutschlands. Das liegt vor allem daran, dass die wichtigen Absatzmärkte der ostdeutschen Wirt-schaft nicht in schnell wachsenden Schwellenländern, sondern in Europa liegen und die europäische Wirt-schaft in der Krise steckt. Zudem ist in Ostdeutschland die Produktion von Vorleistungsgütern von größerer Bedeutung als in Westdeutschland, und deren Nach-frage entwickelte sich seit dem vergangenen Jahr schwach, nicht zuletzt weil Läger europaweit abgebaut werden. Allerdings wird die Konjunktur in Deutschland, und damit auch im Osten des Landes, im Verlauf des Jahres 2013 deutlich Fahrt aufnehmen. Die Flutkatastrophe an der Elbe und ihren Zuflüssen Anfang Juni hat zwar erhebliche Sachschäden, aber nur begrenzte Produktionsausfälle mit sich gebracht. Instandsetzungsmaßnahmen dürften der Bauwirtschaft für die zweite Jahreshälfte 2013 einige Impulse geben. Konvergenz des gesamtwirtschaftlichen Outputs zwischen West- und Ostdeutschland findet zurzeit auch pro Kopf nicht mehr statt. Dass Ostdeutschland von der Rezession im Euroraum stärker getroffen ist als Gesamtdeutschland, ist wohl nicht der einzige Grund. Auch die ungünstigere Bevölkerungsentwicklung bremst die Güternachfrage. Dabei werden die langfristigen demographischen Effekte schon jetzt von privaten und öffentlichen Haushalten antizipiert. So zwingt eine un-günstigere Bevölkerungsprognose ostdeutsche Länder zu schärferen Konsolidierungskursen als westdeutsche, weil sie die für die Zukunft zu erwartenden Einnahmen schmälert. Über die Frage der langfristigen Konver-genz entscheiden aber weniger Faktoren der Nachfrage als die Entwicklung der Angebotsbedingungen. Diese werden ebenfalls durch eine schrumpfende und al-ternde Bevölkerung verschlechtert. Allerdings hat sich die Wanderungsbilanz Ostdeutschlands vor allem durch den Zuzug aus dem Ausland zuletzt deutlich verbessert. Das Arbeitsangebot in den städtischen Ballungsräumen Ostdeutschlands sollte durch stärkere Integration um-liegender Arbeitsmärkte gestärkt werden.

Keywords: Konjunktur; Prognose; Produktion; Arbeitsmarkt; Konvergenz; Ostdeutschland; Westdeutschland (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E17 E27 R11 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2013
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