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Lean Management auf der Lieferantenseite

Marc Helmold ()
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Marc Helmold: IUBH Internationale Hochschule

Chapter 12 in Kaizen, Lean Management und Digitalisierung, 2021, pp 119-131 from Springer

Abstract: Zusammenfassung Unternehmen stehen vor signifikanten Herausforderungen. Die weltweite Digitalisierung und der Drang nach immer schnelleren und neuen Innovationen zwingen Unternehmen, ihre Strategie und traditionellen Leitbilder radikal zu verändern. Die zunehmende globale – und vor allem digitale – Vernetzung von Kunden, Lieferanten und Interessengruppen, der nahezu uneingeschränkte Austausch von Daten und Informationen sowie die damit einhergehende maximale Transparenz über einen Großteil der wertschöpfenden Aktivitäten innerhalb von weltumspannenden Lieferketten wirft die Frage nach der zukünftigen Generierung von Wettbewerbsvorteilen von produzierenden, Handels-, aber auch Dienstleistungsunternehmen auf. In diesem Kontext kommt dem Lieferantenmanagement, also der Funktion, die die gesamte Wertschöpfungskette steuert, über die gesamte Wertschöpfungstiefe hinweg eine wesentlich wichtigere Bedeutung zu, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Denn erst der integrative Ansatz vom Kundenauftrag über die Planung, Beschaffung, Produktion, Logistik bis hin zum Retourenprozess verschafft Unternehmen die notwendige Entscheidungsgrundlage ihres zukünftigen Handelns. Die Aufgaben haben sich vom reinen Beschaffer und Kostendrücker zu einer wertgestaltenden und wertschöpfenden Funktion entwickelt (Hess und Laschinger 2019). Durch Leistungsverlagerungen und das Outsourcing von Produktgruppen und Dienstleistungen auf globale Lieferantennetzwerke, die im Wettbewerb zueinander stehen, innerhalb der Wertschöpfungskette entstehen neue Leitbilder, Strategien und Abläufe, die zu bewältigen sind. Laut diversen Autoren liegt der externe Anteil der Wertschöpfung von Lieferantennetzwerken bei 70 Prozent bis 80 Prozent, d. h., dass Hersteller nur noch 20 Prozent bis 30 Prozent des Produktes oder der Dienstleistung selber erledigen (Dust 2019). Der Fokus in der Zukunft liegt somit schon lange nicht mehr nur auf der Hebung unternehmensinterner Kostenvorteile, sondern viel mehr im Informationsaustausch und der Ausschöpfung der globalen unternehmensübergreifenden Potenziale. Abb. 12.1 zeigt die Auslagerung von Wertschöpfungsanteilen auf Lieferantennetzwerke. Die Wertkette bzw. Wertschöpfungskette (Engl.: Value Chain) stellt die Stufen der Produktion als eine geordnete Reihung von Tätigkeiten mit Primär- und Sekundärfunktionen dar. In der Definition nach Porter sind Primärfunktionen direkt am Wertschöpfungsprozess beteiligt, wogegen Sekundärfunktionen unterstützend agieren (Porter 1985). Abb. 12.2 zeigt, wie sich durch das Verlagern von Randkompetenzen auch die Wertschöpfung auf die Lieferanten verschoben hat. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass der Einkauf bzw. das Lieferantenmanagement diesen Teil der Wertschöpfung zentral und nachhaltig steuert.

Date: 2021
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DOI: 10.1007/978-3-658-32342-4_12

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