Polizeiliche Rückfallprävention bei Sexualstraftätern – Entwicklung und Implementierung von Methoden zur Gefährlichkeitseinschätzung und Ableitung geeigneter Interventionsmaßnahmen für die Zentralstelle S.P.R.E.E. des LKA Berlin
Jürgen Biedermann () and
Sabine Misch ()
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Jürgen Biedermann: Fachbereich Psychologie
Sabine Misch: LKA 13 Zentralstelle SPREE
A chapter in Handbuch Polizeipsychologie, 2023, pp 233-251 from Springer
Abstract:
Zusammenfassung Die Verhinderung von Sexualdelikten ist aufgrund deren schädlicher Auswirkungen von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Der vorliegende Artikel widmet sich wissenschaftlich begründeten Ansätzen zur Einschätzung der Rückfallgefahr und geeigneter polizeilicher Präventionsmaßnahmen bei haftentlassenen Sexualstraftätern im Kontext speziell hierfür geschaffener polizeilicher Konzepte/Dienststellen, welche mittlerweile bundesweit in den Länderpolizeien existieren. In Berlin heißt die entsprechende Dienststelle „Zentralstelle SPREE“ (Sexualstraftäter Prävention (bei) Rückfallgefahr (durch) Eingriffsmaßnahmen und Ermittlungen). Bisherige Forschungserkenntnisse zeigen deutlich auf, dass effiziente und angemessene Präventionsmaßnahmen bei Straftätern entsprechend dem Ausgangsrisiko für einen Rückfall zu dosieren sind und entgegen einem „One-Size-Fits-All-Ansatz“ zielgerichtet auf die individuellen Risikobereiche und persönlichen Charakteristika des betroffenen Straftäters zugeschnitten sein sollten. Auf dieser Grundlage wird ein Risikoklassifikationssystem vorgestellt, welches aus einem Kooperationsprojekt zwischen dem Landeskriminalamt Berlin und dem Institut für Forensische Psychiatrie der Charité Berlin hervorging. Dieses System dient der Einschätzung des statistischen Ausgangsrisikos erneuter Sexualdelikte und soll das Verständnis der inneren Handlungslogik bei der Tatbegehung früherer Sexualdelikte befördern. Gleichzeitig ergibt sich für die zuständigen polizeilichen Fallbearbeiter*innen* dadurch lediglich der Ausgangspunkt für eine weiterführende gesamtheitliche und individuelle Beurteilung der Gefährlichkeit eines Sexualstraftäters und der Ableitung von sinnvollen Präventionsstrategien. Es wird beleuchtet, inwiefern fallbezogene Supervisionen unter Beteiligung der Dienststellenmitarbeiter*innen und eines Psychologen einen wichtigen Baustein der Qualitätssicherung darstellen. Abschließend wird ein aktuelles Forschungsvorhaben zur Evaluation des Klassifikationssystems vorgestellt und mögliche zukünftige Entwicklungen diskutiert.
Date: 2023
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DOI: 10.1007/978-3-658-40118-4_12
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