Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede in Thüringen
Michaela Fuchs,
Corinna Lawitzky,
Anja Rossen and
Antje Weyh
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Corinna Lawitzky: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
Antje Weyh: Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany
No 202002, IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Sachsen-Anhalt-Thüringen from Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]
Abstract:
"Der unbereinigte Gender Pay Gap, also die durchschnittliche Lohnlücke zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern, beträgt in Thüringen 8,8 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Wert für Deutschland (20,8 %). In Weimar existiert mit 3,0 Prozent der niedrigste Wert innerhalb Thüringens, der Wartburgkreis weist mit 18,1 Prozent den höchsten Gender Pay Gap auf. Grundsätzlich kann eine Vielzahl an geschlechtsspezifischen Unterschieden in individuellen, betrieblichen und regionalen Merkmalen zum Lohngefälle zwischen Männern und Frauen beitragen. Eine Zerlegung des unbereinigten Gender Pay Gap mithilfe der Oaxaca-Blinder-Dekomposition zeigt anhand des erklärten Teils, dass Frauen in Thüringen bezüglich der in der Analyse berücksichtigten Merkmale besser ausgestattet sind als Männer. Das betrifft vor allem den Beruf, die Qualifikation und die Art der Betriebe, in denen Frauen und Männer beschäftigt sind. Der unerklärte Teil bzw. der bereinigte Gender Pay Gap beziffert den Lohnunterschied, der übrigbleibt, wenn man Frauen und Männer mit gleicher Merkmalsausstattung vergleicht. Dieser wirkt in Thüringen dem erklärten Teil entgegen und ist damit für die geringeren Löhne der Frauen verantwortlich. Für die Kreise zeigt die Zerlegung ein uneinheitliches Bild. In sechs Kreisen haben Frauen eine schlechtere Merkmalsausstattung im Vergleich zu den Männern, was in Ostdeutschland eine Ausnahme darstellt. Weiterhin besitzen regionalspezifische Besonderheiten eine große Relevanz in der Erklärung des Gender Pay Gap. Insgesamt müssten Frauen sowohl in Thüringen insgesamt als auch in vielen Kreisen aufgrund ihrer besseren Ausstattung mit einigen zentralen lohnbestimmenden Merkmalen als auch deren Bewertung eigentlich mehr verdienen als Männer. Es sind vielmehr andere, nicht messbare, Faktoren, die für die höheren Löhne der Männer verantwortlich sind. Neben Einflussgrößen, die wir mit unseren Daten nicht abbilden können, sprechen diese Ergebnisse für das Vorhandensein institutioneller und kultureller Rahmenbedingungen, die sich in einer Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt äußern und zu geringeren Löhnen führen können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Keywords: Bundesrepublik Deutschland; Ostdeutschland; Thüringen; Determinanten; erwerbstätige Frauen; erwerbstätige Männer; geschlechtsspezifische Faktoren; IAB-Beschäftigtenhistorik; institutionelle Faktoren; kulturelle Faktoren; Landkreis; Lohnunterschied; regionale Faktoren; regionaler Arbeitsmarkt; regionaler Vergleich; 2017-2017 (search for similar items in EconPapers)
Pages: 44 pages
Date: 2020-03-17
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