Weltkonjunktur und deutsche Konjunktur im Sommer 2008
Jonas Dovern,
Klaus Gern,
Jens Boysen-Hogrefe,
Nils Jannsen,
Björn Van Roye,
Joachim Scheide,
Alfred Boss and
Carsten-Patrick Meier
No 454/455, Kiel Discussion Papers from Kiel Institute for the World Economy (IfW Kiel)
Abstract:
[Deutlich verlangsamte Expansion der Weltwirtschaft] Die Weltkonjunktur sieht sich derzeit erheblichen Belastungen gegenüber. Die Konjunkturlokomotive Vereinigte Staaten ist als Folge der Immobilienkrise und der dadurch ausgelösten Probleme im Finanzsektor ausgefallen. Auch in anderen Ländern hat sich die Lage an den Immobilienmärkten eingetrübt. Gleichzeitig hat die Inflation, ausgehend von dem unvermindert kräftigen Anstieg der Rohstoffpreise, weltweit erheblich angezogen. Um eine Verfestigung der Inflation zu vermeiden, zögern die Notenbanken in vielen Ländern damit, der Fed zu folgen und ihre Politik zu lockern, teilweise wurde die Geldpolitik sogar bis zuletzt weiter gestrafft. Bei diesen Rahmenbedingungen erwarten wir, dass die Weltproduktion in diesem und im nächsten Jahr deutlich langsamer zulegt als in den vergangenen vier Jahren, in denen Zuwächse von jahresdurchschnittlich 4,8 Prozent verzeichnet wurden; wir haben unsere Prognose für die Jahre 2008 und 2009 im Vergleich zum Frühjahr leicht auf 3,9 bzw. 3,7 Prozent zurückgenommen. Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wird nur dank erheblicher wirtschaftspolitischer Impulse an einer Rezession vorbeischrammen. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung in Japan und im Euroraum wird demgegenüber nur leicht zurückgehen. Recht kräftig wird die Wirtschaft weiterhin in den Schwellenländern expandieren, wenngleich sich insbesondere im asiatischen Raum die Zuwachsraten ebenfalls spürbar verringern dürften. - [Konjunktur in Deutschland schwächt sich deutlich ab] Die deutsche Wirtschaft ist mit viel Schwung in das Jahr 2008 gestartet, bedingt allerdings nicht zuletzt durch eine Reihe von Sonderfaktoren. Im weiteren Jahresverlauf wird sich die Konjunktur merklich abkühlen, da die Impulse aus dem Ausland nachlassen, die Investitionsdynamik geringer wird und die Verbraucher sich nach dem Schub bei den Energiekosten mit Käufen zurückhalten. Auch der Aufschwung am Arbeitsmarkt geht zu Ende. Mit der leichten Belebung der Weltkonjunktur im nächsten Jahr dürfte sich die Konjunktur in Deutschland wieder etwas erholen. Wir revidieren unsere Prognose für den Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2008 von 1,9 auf 2,1 Prozent und senken die Prognose für das Jahr 2009 von 1,2 auf 1,0 Prozent.
Date: 2008
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