Arbeitsangebotsmodul zum IW-Mikrosimulationsmodell STATS: Dokumentation Version 1.0
Maximilian Stockhausen
No 13/2019, IW-Reports from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute
Abstract:
Mit dem dargestellten Arbeitsangebotsmodul wird das Steuer-, Abgaben- und Transfer-Mikrosimulationsmodell des IW Köln um eine tragende Komponente erweitert, die die Simulation von Zweitrundeneffekten in Folge von Änderungen des deutschen Steuer- und Transfersystems auf unterschiedliche Zielgrößen ermöglicht. Am Beispiel einer (exogenen) Erhöhung der Bruttostundenlöhne von Männern und Frauen um jeweils 10 Prozent ließ sich zeigen, wie sich das Arbeitsangebot von unterschiedlichen Haushaltstypen anpasst. Die geschätzten unkompensierten Arbeitsangebotselastizitäten liegen dabei zwischen 0,02 und 0,08. Die Arbeitsangebotseffekte sind dabei für Single-Haushalte tendenziell größer als für Paarhaushalte und für Frauen größer als für Männer. Dabei sind dem Modell jedoch auch Grenzen gesetzt: So bezieht sich die Simulation von Arbeitsangebotseffekten ausschließlich auf abhängig Beschäftigte im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren, die auf veränderte Arbeitsanreize auf dem Arbeitsmarkt reagieren können. Das Verhalten von Beamten, Rentnern oder Selbständigen wird aufgrund von andersartigen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsbedingungen in der derzeitigen Modellversion nicht abgebildet. Dies steht ebenfalls in Zusammenhang mit unterschiedlichen Präferenzen dieser Gruppen, die nicht oder nur schwer beobachtet werden können. Zudem unterliegt die Modellschätzung zum Teil strikten Annahme bezüglich des nutzenoptimalen Verhaltens der Haushalte und der darin lebenden Individuen: So kann beispielsweise die Annahme diskutiert werden, ob Paarhaushalte stets eine gemeinsame Nutzenfunktion maximieren - wie es angenommen wird - oder ob die Individuen nicht ihren eigenen Nutzen unter Berücksichtigung der Entscheidungen des Partners optimieren. Trotz dieser Einschränkungen stellen diskrete Arbeitsangebotsmodule bisweilen die beste und flexibelste Möglichkeit zur Modellierung von Arbeitsangebotsentscheidungen dar und sind ein wertvolles Instrument zur Evaluierung unterschiedlicher sozialpolitischer Reformvorhaben.
JEL-codes: C63 C81 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2019
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