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Öffentliche Ausgaben im internationalen Vergleich: Wo steht Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarregionen?

Björn Kauder

No 61/2025, IW-Reports from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute

Abstract: Deutschland sieht sich zahlreichen politischen Herausforderungen gegenüber. Wie die Bewältigung dieser Aufgaben priorisiert wird, zeigt sich in der Ausgabenpolitik. Nicht umsonst wird der Haushalt häufig als "in Zahlen gegossene Politik" bezeichnet. Welcher Stellenwert wird dem Sozialstaat eingeräumt? Wie wichtig ist das Bildungswesen oder die Landesverteidigung? Wie hoch sind die Verwaltungsausgaben und wie viel wird investiert? Antworten auf diese Fragen können im Rahmen eines internationalen Vergleichs der öffentlichen Ausgaben gesucht werden. Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Ausgaben Deutschlands insgesamt und in verschiedenen Aufgabenbereichen in den Jahren 2001 bis 2023 entwickelt haben. Als Vergleichsregionen werden die Benelux-Länder, Österreich/Schweiz und die nordischen Länder herangezogen, welche hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und kulturellen Prägung Deutschland relativ ähnlich sind. Es werden für verschiedene Aufgaben sowohl die Ausgabenanteile an den gesamten Ausgaben als auch die Ausgaben relativ zum Bruttoinlandsprodukt betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die deutsche Staatsquote in weiten Teilen der 2010er Jahre noch deutlich unterhalb der nordischen Länder, der Benelux-Länder und des EU-Durchschnitts lag. In den Jahren der Corona-Pandemie konvergierten diese Werte jedoch auf das aktuelle Niveau von knapp 50 Prozent. Die Ländergruppe Österreich/Schweiz liegt mit 43 Prozent deutlich darunter. Mit 41 Prozent der gesamten Ausgaben wendet Deutschland am aktuellen Rand mehr für die soziale Sicherung auf als die Vergleichsgruppen, und somit insbesondere auch mehr als die nordischen Länder. Knapp die Hälfte dieser Mittel entfällt auf die Alterssicherung. Bei den Ausgaben für das Gesundheitswesen liegt Deutschland mit 16 Prozent der gesamten Ausgaben gemeinsam mit den Benelux- und den nordischen Ländern an der Spitze. Der Ausgabenanteil für die allgemeine öffentliche Verwaltung (ohne Staatsschuldentransaktionen) stieg in Deutschland kräftig auf zuletzt 11 Prozent an, womit man nun ebenfalls den höchsten Wert aufweist. Auf die Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten (u. a. Verkehr) entfielen im Jahr 2023 etwa 12 Prozent. Am Ende der Rangliste befindet sich Deutschland bei den Ausgaben für das Bildungswesen, mit zuletzt 9,3 Prozent der Gesamtausgaben. Österreich und die Schweiz liegen um beinahe die Hälfte darüber. Für das Personal wandte Deutschland über den gesamten Beobachtungszeitraum weniger auf als die Vergleichsgruppen, zuletzt waren es 17 Prozent der gesamten Ausgaben. Auch bei den öffentlichen Investitionen lag Deutschland über den gesamten Beobachtungszeitraum am Ende des Feldes. Am aktuellen Rand entfallen 6,2 Prozent der Gesamtausgaben auf Investitionen.

Keywords: Öffentliche Ausgaben; Vergleich; Deutschland; Benelux-Staaten; Deutschsprachiger Raum; Nordeuropa (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: H10 H50 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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Page updated 2025-12-11
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