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Immerhin ein Plus: IW-Konjunkturprognose Winter 2025

Hubertus Bardt, Markus Demary, Michael Grömling, Ralph Henger, Tobias Hentze, Galina Kolev-Schaefer, Thomas Obst, Jochen Pimpertz, Holger Schäfer and Stefanie Seele

No 64/2025, IW-Reports from Institut der deutschen Wirtschaft (IW) / German Economic Institute

Abstract: Im Gegensatz zu den vorhergehenden fünf Jahren und auch zum Jahr 2025 werden im kommenden Jahr erstmals alle Veränderungsraten der volkswirtschaftlichen Nachfrageaggregate in Deutschland ein positives Vorzeichen aufweisen. Die deutschen Exporte werden allerdings kaum das schwache Vorjahresniveau übertreffen und weiter von der schwächer werdenden globalen Dynamik abgekoppelt bleiben. Denn weltweit werden zunehmend die negativen Wirkungen der amerikanischen Zollpolitik und der geopolitischen Spannungen sichtbar. Im Jahr 2026 wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft auf 2 Prozent verlangsamen. Nach einem Plus von 4,5 Prozent im Jahr 2025 wird der Welthandel im Jahr 2026 nur noch um 1,5 Prozent zulegen. In diesem Kontext wird hierzulande keine wirkliche Aufschwungsqualität erreicht. Dazu sind die Investitionsaussichten zu wenig gefestigt. Der deutsche Außenhandel bleibt im Desorientierungsstress und dies belastet die privatwirtschaftlichen Investitionen. Die staatlichen Investitionsabsichten werden sich im kommenden Jahr noch nicht entscheidend materialisieren. Gleichwohl liefern die privaten und staatlichen Investitionen immerhin einen Wachstumsbeitrag von einem halben Prozentpunkt im Jahr 2026. Die Konsumdynamik bleibt trotz normaler Inflationsraten von rund 2 Prozent, aber wegen gedämpfter Beschäftigungsperspektiven unter ihrem Potenzial. Die Arbeitslosigkeit verharrt im nächsten Jahr bei knapp 3 Millionen und die Erwerbstätigkeit stagniert bis Ende 2026 - mit sektoralen Verschiebungen zulasten der Industrie. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird in Deutschland im Jahr 2026 um 0,9 Prozent wachsen. Nach drei Jahren Rezession und Stagnation gibt es immerhin ein nennenswertes Plus. Rund ein Drittel davon entfällt gleichwohl auf einen Kalendereffekt, da im kommenden Jahr fast 2 ½ Arbeitstage mehr zur Verfügung stehen als im Jahr 2025. Mit Blick auf den Verlauf löst sich Deutschland etwas aus seiner Schockstarre. Steigende Staatsausgaben führen dazu, dass die Schuldenstandquote in Deutschland auf 66 Prozent ansteigt und die Staatsquote auf über 50 Prozent anschwellt.

Keywords: Konjunktur; Weltwirtschaft; Arbeitsmarkt; Staatshaushalt; Finanzmärkte (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E2 E3 E5 E6 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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Page updated 2025-12-20
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