Arbeitslosigkeit und Ungleichheit in verschiedenen Kapitalismusmodellen
Arne Heise
Arbeit, 2006, vol. 15, issue 4, 273-289
Abstract:
Der ‘Big Trade Off’, den Arthur Okun schon vor über dreißig Jahren formulierte, ist zurück. Ökonomische Effizienz und soziale Gleichheit erscheinen unvereinbar. Oder anders: Moderne Gesellschaften müssen sich zwischen der Scylla hoher Einkommensungleichheit oder der Charybdis von Arbeitslosigkeit entscheiden. Und es sieht so aus, als ob sich die kontinentaleuropäischen Länder wie Frankreich und Deutschland für höhere Einkommensgleichheit und Arbeitslosigkeit entschieden hätten, während die liberalen Ökonomien Großbritanniens und der USA sich für größere Einkommensungleichheit und einen höheren Beschäftigungsstand entschieden hätten. In dieser Arbeit wird argumentiert, dass der Trade Off keineswegs eine angebotspolitische Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung der Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer ist, sondern politökonomisch gedeutet werden kann als das Ergebnis von ‚Rent seeking‘-Verhalten. Doch im Gegensatz zu dem bahnbrechenden Werk von Mancur Olson sind es nicht die Gewerkschaften, die eine Verteilungskoalition bilden, sondern vielmehr die Leistungselite, die mittels fehlgesteuertem Demand management eine meritokratisch-optimale Arbeitslosigkeit ansteuern, um ihre Verteilungsinteressen durchzusetzen.
Keywords: Arbeitslosigkeit; international; Ungleichheit; Wirtschaftswissenschaft (search for similar items in EconPapers)
Date: 2006
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DOI: 10.1515/arbeit-2006-0407
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