Außenwirtschaftliche Impulse prägen Konjunkturentwicklung: die ersten Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Deutschland für das zweite Quartal 2004
Andreas Cors
DIW Wochenbericht, 2004, vol. 71, issue 32, 455-462
Abstract:
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat im zweiten Quartal dieses Jahres an Schwung gewonnen. Das saison- und arbeitstäglich bereinigte reale Bruttoinlandsprodukt legte gegenüber dem Vorquartal um 0,5 % zu. Hierfür war vor allem die lebhafte Auslandsnachfrage verantwortlich. So nahmen die Exporte um 3,8 % zu, während die Importe um 3,1 % stiegen. Der Außenbeitrag war mit gut 30 Mrd. Euro um 2 Mrd. Euro höher als noch im ersten Jahresviertel. Schwach war nach wie vor die Inlandsnachfrage. Insbesondere hat der private Konsum - auf der Nachfrageseite mit einem Anteil von knapp 60 % das wichtigste Aggregat - die Schwächephase noch nicht überwunden; im Berichtszeitraum stagnierte er. Die Ausrüstungsinvestitionen waren aufgrund der deutlich verbesserten Absatzperspektiven im Ausland aufwärts gerichtet. Die Bauinvestitionen hingegen gingen zurück. Hier zeigt sich nach einem Vorzieheffekt im vergangenen Jahr nun wieder die seit langem negative Grundtendenz. Das Tempo des Preisauftriebs hat sich im Berichtszeitraum aufgrund der stärker gestiegenen Preise für Mineralölprodukte merklich beschleunigt. Das Preisniveau beim privaten Konsum lag um 0,6 % höher als im Vorquartal. Die Terms of Trade verbesserten sich nicht weiter. Besorgnis erregt, dass die inländischen Kräfte noch zu schwach sind. Sollte die Übertragung der außenwirtschaftlichen Impulse nicht für nennenswerte Beschäftigungsgewinne sorgen, bleibt die inländische Nachfrage das Sorgenkind der Konjunktur. Dies gilt vor allem für den privaten Konsum, bei dem sich die nur schwachen Lohnzuwächse bemerkbar machen. Hinzu kommt, dass die anhaltenden Diskussionen über Kosteneinsparungen und andere Belastungen die Verbraucher verunsichern.
Date: 2004
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