Austausch von Kundendaten unter Konkurrenten: Graubereich im Wettbewerbsrecht
Nicola Jentzsch and
Geza Sapi ()
DIW Wochenbericht, 2010, vol. 77, issue 38, 8-13
Abstract:
Informationstechnologien erlauben Firmen immer mehr persönliche Daten über ihre Kunden zu sammeln. Mit diesen Daten werden Kundenprofile erstellt über Vorlieben für bestimmte Marken, Zahlungsbereitschaft oder Wechselbereitschaft bei Preiserhöhungen. Zudem kommt es immer häufiger vor, dass Unternehmen, die in direktem Wettbewerb stehen, Daten über ihre Kunden untereinander austauschen. Beispiele hierzu finden sich in Europa wie auch den USA bei Fluglinien, Banken, Versicherungen oder im Einzelhandel. Eine neue Studie des DIW Berlin zeigt, wie sich das Sammeln und der Austausch von Kundendaten unter Konkurrenten theoretisch auf den Wettbewerb und die Wohlfahrt auswirken. Diese Fragestellung ist allein deshalb interessant, weil die Europäische Kommission im Augenblick die europäischen Leitlinien zur horizontalen Zusammenarbeit von konkurrierenden Unternehmen überarbeitet. Neue ökonomische Theorien beschäftigen sich mit Arten des Informationsaustauschs, welche im Graubereich des Wettbewerbsrechts liegen. Es handelt sich hierbei nicht um wettbewerbswidrige Absprachen im klassischen Sinne (Kollusion), sondern um eine Koordination, welche den Wettbewerb zwar aufrecht erhält, aber dennoch den Konsumenten schaden kann. Dies deutet daraufhin, dass die Kartellbehörden mehr Anstrengung in ein besseres Verständnis dieser Arten des Datenaustauschs investieren sollten.
Keywords: Information sharing; Price discrimination (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D43 L13 L15 O30 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2010
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