Staatsanleihen: Home Bias europäischer Banken nach wie vor hoch – Pflicht zur Kapitalhinterlegung könnte Problem noch verschärfen
Dorothea Schäfer,
Michael Stöckel and
Henriette Weser
DIW Wochenbericht, 2020, vol. 87, issue 15/16, 283-294
Abstract:
Wenn Staaten und Banken gegenseitig zu abhängig voneinander sind, leidet die Stabilität des gesamten Finanzsystems. Das war eine Lehre aus der Finanz- und Staatsschuldenkrise im Euroraum. Mehr als zehn Jahre nach deren Beginn scheint es jedoch nicht gelungen, die ungünstige Verquickung von Banken und Staaten zu reduzieren: Der sogenannte Home Bias ist, wie dieser Wochenbericht zeigt, noch immer stark ausgeprägt. Viele europäische Banken tendieren nach wie vor dazu, vorwiegend Staatsanleihen ihres Heimatlandes zu kaufen. Als eine Lösungsmöglichkeit wird angesehen, dass Banken Staatsanleihen in ihren Bilanzen künftig mit Eigenkapital hinterlegen müssen – bisher ist das nicht erforderlich, da die Staatstitel regulatorisch als risikolos gelten, was sie gleichwohl nicht sind. Wie weitergehende Berechnungen in diesem Bericht zeigen, wäre eine solche Reform jedoch für viele Banken mit einem erheblichen Kapitalbedarf verbunden und könnte den Euroraum ins Wanken bringen – zumal das Problem des Home Bias sogar noch verstärkt werden würde. Deshalb müsste eine künftige Kapitalunterlegungspflicht für Staatsanleihen mindestens von weiteren Maßnahmen begleitet werden, beispielsweise der Einführung eines neuen, diversifizierten Staatsanleihetyps.
Keywords: Sovereign Exposure; Home Bias; Capital Requirement Regulation; Sovereign Bond Backed Securities (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: G01 G20 G28 G32 G38 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2020
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