Arbeitsintensive Unternehmen sind ein Katalysator für Geldpolitik und ihre Verteilungseffekte
Jan Philipp Fritsche
DIW Wochenbericht, 2021, vol. 88, issue 36, 587-592
Abstract:
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat in erster Linie das Ziel, Preisstabilität zu gewährleisten. Dabei haben Zinsänderungen der Europäischen Zentralbank auch Einfluss sowohl auf die Lohn- und Gehaltszahlungen als auch auf die Wertschöpfung von Unternehmen. Sind beide Bereiche nicht gleichermaßen betroffen, hat die Geldpolitik eine Verteilungswirkung zwischen ArbeitnehmerInnen und AnteilseignerInnen von Unternehmen. Bilanzdaten von insgesamt mehr als zwei Millionen Firmen im Euroraum zeigen, dass die Lohn- und Gehaltszahlungen in arbeitsintensiven Unternehmen bei Zinserhöhungen stärker sinken als in anderen Unternehmen und bei einer Zinssenkung besonders stark steigen. Die Heterogenität der Unternehmen in den Euro-Ländern kann zu Asymmetrien in der geldpolitischen Wirkungskette führen. Daher sollten neue geldpolitische Instrumente mit einer speziellen Ausrichtung auf Unternehmen diskutiert werden. Europäische Arbeitsmärkte mit einem einheitlichen Arbeitsrecht und europäische Arbeitsmarkinstitutionen sowie die seit langem diskutierte Banken- und Kapitalmarktunion könnten dazu beitragen, dass die Geldpolitik ihre Wirkung innerhalb des Euroraums gleichmäßiger entfaltet.
Keywords: Monetary policy; firm heterogeneity; labor share; financial frictions; DSGE model validation (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: C52 D22 D31 E23 E32 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2021
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