200 Jahre Staatsschuldenkrisen: Wiederholte Umschuldungen können mit höheren Gläubigerverlusten einhergehen
Josefin Meyer
DIW Wochenbericht, 2024, vol. 91, issue 6, 83-89
Abstract:
In den vergangenen 200 Jahren hat es weltweit viele Zahlungsausfälle von Staaten gegeben. Die Untersuchung von 321 Umschuldungsabkommen seit 1815 zeigt, dass Verluste von ausländischen privaten und institutionellen Investoren durchschnittlich 43 Prozent betrugen. Auffällig ist, dass es insbesondere seit den 1970er Jahren zunehmend mehrerer Umschuldungen bedurfte, um einen Zahlungsausfall nachhaltig beizulegen. Um diesem neuen Phänomen Rechnung zu tragen, werden die Gläubigerverluste über alle Umschuldungen während einer Zahlungsausfallperiode summiert, anstatt die Verluste der einzelnen Umschuldungen getrennt zu betrachten. Die Berechnung zeigt, dass Schuldenkrisen mit mehreren Umschuldungen den Gläubigern insgesamt größere Verluste bescherten als ein größerer einmaliger Schuldenschnitt. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass es für die Festlegung der Schuldenschnitthöhe sinnvoll ist, die Schuldentragfähigkeit rechtzeitig und unabhängig zu analysieren. Damit könnten Umschuldungen mit zu geringen Schuldenschnitten, die sich als nicht nachhaltig erweisen, reduziert werden.
Keywords: Sovereign debt; Sovereign debt crises and defaults; haircuts (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: E4 F3 F4 G1 N0 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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