Kompetenzunterschiede zwischen Männern und Frauen erklären kaum den Gender Pay Gap
Jonas Jessen,
Lavinia Kinne and
Frauke Witthöft
DIW Wochenbericht, 2025, vol. 92, issue 10, 139-146
Abstract:
Der Gender Pay Gap ist gut dokumentiert und steht oft im Zusammenhang mit Unterschieden in Arbeitszeit und Berufswahl. Jedoch hat bereits die Wahl von Schulfächern, Ausbildungsberufen oder Studiengängen große Auswirkungen auf die Entwicklung von berufsrelevanten Kompetenzen. In diesem Bericht werden mithilfe von Daten des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) geschlechtsspezifische Unterschiede in Lese- und Rechenkompetenzen und deren Zusammenhang mit Stundenlöhnen untersucht. In Deutschland, wie in den meisten anderen europäischen Ländern, weisen Frauen im Durchschnitt mittlerweile eine höhere Lesekompetenz als Männer auf. Männer schneiden hingegen nach wie vor besser bei Rechenkompetenzen ab – und das über alle Altersgruppen hinweg. Höhere Grundkompetenzen in Lesen und Rechnen gehen jeweils mit höheren Stundenlöhnen einher. In einer Analyse des Gender Pay Gaps zeigt sich jedoch, dass die dokumentierten Lohnunterschiede nur in einem sehr geringen Maß durch unterschiedliche Kompetenzen zu erklären sind. Da Unterschiede bereits früh auftreten und diese auch die Ausbildungs-, Studienfach- und Berufswahl beeinflussen, sollten Jungen und Mädchen schon in der Schule gleichermaßen gefördert werden. So könnte etwa eine stereotype Berufswahl durch eine verstärkte Förderung von Mädchen in MINT-Fächern und Jungen in sprachlichen Fächern aufgebrochen werden.
Keywords: cognitive skills; gender inequality; PIAAC (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: I24 J16 J24 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
References: Add references at CitEc
Citations:
Downloads: (external link)
https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.939400.de/25-10-3.pdf (application/pdf)
Related works:
This item may be available elsewhere in EconPapers: Search for items with the same title.
Export reference: BibTeX
RIS (EndNote, ProCite, RefMan)
HTML/Text
Persistent link: https://EconPapers.repec.org/RePEc:diw:diwwob:92-10-3
Access Statistics for this article
DIW Wochenbericht is currently edited by Tomaso Duso, Marcel Fratzscher, Peter Haan, Claudia Kemfert, Alexander Kritikos, Alexander Kriwoluzky, Stefan Liebig, Lukas Menkhoff, Karsten Neuhoff, Carsten Schröder, Katharina Wrohlich and Sabine Fiedler
More articles in DIW Wochenbericht from DIW Berlin, German Institute for Economic Research Contact information at EDIRC.
Bibliographic data for series maintained by Bibliothek ().