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Einkommensverteilung: Anzeichen für Trendbruch beim Armutsrisiko – Alleinerziehende seltener von Armut bedroht

Markus Grabka

DIW Wochenbericht, 2025, vol. 92, issue 8, 103-113

Abstract: Die Bruttostundenlöhne von abhängig Beschaftigten sind im Zeitraum 1995 bis 2022 trotz zuletzt hoher Inflation real um rund 15 Prozent gestiegen. Vor allem das unterste Lohndezil holte nach zwischenzeitlich starken Reallohnverlusten wieder gegenüber allen anderen Dezilen auf. Parallel dazu ging der Niedriglohnsektor seit 2007 um knapp fünf Prozentpunkte zuruck, in Ostdeutschland sogar um 14 Prozentpunkte. Im Jahr 2022 befanden sich 18,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Haupttatigkeit in diesem Lohnsegment. Die Haushaltsnettoeinkommen stiegen seit 1995 inflationsbereinigt um im Schnitt 35 Prozent. Beim Armutsrisiko deutet sich nach einer langen Phase des Anstiegs ein Trendbruch an. Unter Alleinerziehenden zeigt sich deutschlandweit seit 2010 ein Ruckgang um 4,3 Prozentpunkte, in Ostdeutschland sogar um knapp 15 Prozentpunkte. Will man das weiterhin hohe Armutsrisiko reduzieren, sollten Kinder und Jugendliche in den Blick genommen werden, da der Anteil der fruhen Schulabganger*innen zuletzt auf 13,1 Prozent gewachsen ist. Ohne qualifizierten Bildungsabschluss sind aber Armutskarrieren sehr wahrscheinlich. Gezielte Bildungsausgaben, die über höhere Steuern auf Vermögen finanziert werden konnten, sind auch aus diesem Grund dringend erforderlich.

Keywords: Wages; working poor; Household income; poverty; single parents; SOEP (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D31 I31 I32 J31 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2025
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Page updated 2025-04-08
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