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Älter, hörbeeinträchtigt und…. erwerbstätig!

Hearing loss, over fifty: but employed

Andreas Weber () and Ulrike Weber
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Andreas Weber: FST e.V
Ulrike Weber: FST e.V

Journal for Labour Market Research, 2015, vol. 48, issue 3, 263-270

Abstract: Zusammenfassung Bisher fehlen in Deutschland ausreichend aussagekräftigen Daten oder Statistiken zur Erwerbsteilhabe von Menschen mit Behinderung, so auch von älteren erwerbstätigen Menschen mit Behinderung. Um diese Forschungslücke für den Teilbereich von erwerbstätigen Menschen mit einer Hörbehinderung in den Blick zu nehmen, wird seit 2009 das Projekt GINKO (Gesetzeswirkungen bei der beruflichen Integration schwerhöriger, ertaubter und gehörloser Menschen durch Kommunikation und Organisation) durchgeführt. Ein Ziel der Studie ist die Analyse der Bedingungen der beruflichen Integration von Menschen mit Hörbehinderung unter besonderer Berücksichtigung der Frage der Rechtsmobilisierung des SGB IX und dessen konkrete Umsetzung im Arbeitsalltag, insbesondere der behindertengerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes auf Grundlage des § 81(4) SGB IX durch z. B. technische Hilfsmittel. Dazu wurden im Rahmen der GINKO-Studie bundesweit Betroffene mit einem standardisierten Fragebogen, der auch online mit Gebärdensprachfilmen zur Verfügung stand, schriftlich zu Inhalten der aktuellen Gesetzgebung und der Situation am Arbeitsplatz befragt. Insgesamt beteiligten sich an der GINKO-Umfrage n = 3.189 schwerbehinderte berufstätige Personen, davon waren n = 661 (20,7 %) der Teilnehmenden zwischen 50 und 65 Jahre alt. Der Anteil der Arbeitnehmerinnen in dieser Altersgruppe betrug 48,7 %. Die Ergebnisse des GINKO-Projekt zeigten, dass die durch § 81 Abs.4, SGB IX vorgesehenen Maßnahmen zur Gestaltung von behinderungsgerechten Arbeitsplätzen bei älteren hörbeeinträchtigten Arbeitnehmenden bisher noch in eher geringem Maße umgesetzt werden. So ergaben die Analysen der Angaben der älteren berufstätigen Teilnehmenden (n = 661) zur Gestaltung ihres Arbeitsplatz, dass lediglich 29,6 % dieser Gruppe ihren Arbeitsplatz insgesamt betrachtet als hörgeschädigten gerecht beurteilt. Insbesondere technische Hilfsmittel wie z. B. FM-Anlagen oder Zusatzmikrophone stehen vielen erwerbstätigen Teilnehmenden nicht zur Verfügung, obwohl sie sie benötigen würden. Auch der für Menschen mit Hörschädigung wichtige Aspekt der Lärm-Minderung am Arbeitsplatz wie z. B. Schalldämmung wird nur bei etwa einem Drittel der Befragten berücksichtigt. Somit zeigen die Analysen im Rahmen des GINKO-Projekts auf, dass weitere Anstrengungen nötig sind, um die vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten konkret umzusetzen.

Date: 2015
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DOI: 10.1007/s12651-015-0187-4

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