Extended Producer Responsibility (EPR) in der Matratzenindustrie: Evaluierung verschiedener EPR-Modelle für Deutschland hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Effektivität zur Kreislaufschließung, vol 33
Maike Demandt
in Wuppertaler Studienarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung from Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy
Abstract:
In Deutschland werden jährlich über sieben Millionen gebrauchte Matratzen entsorgt, die überwiegend einer thermischen Behandlung unterzogen und nur zu einem Bruchteil recycelt werden. Dieser lineare Ansatz belastet die Ressourcen, erhöht die Emissionen und birgt Umweltrisiken. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, zielt das Konzept der Kreislaufwirtschaft darauf ab, die Lebensdauer von Produkten und Materialien innerhalb des Wirtschaftskreislaufs durch Strategien wie Wiederverwendung, Reparatur und Recycling zu verlängern. Die Kreislaufführung von Matratzen in Deutschland befindet sich jedoch noch in einer frühen Entwicklungsphase. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, wird in dieser Masterarbeit das Potenzial der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) als Instrument zur Förderung der Kreislaufwirtschaft bei Matratzen in Deutschland untersucht. Die Masterarbeit konzentriert sich dabei auf die Beantwortung der Frage: "Wie sollte ein EPR-System für Matratzen in Deutschland gestaltet sein, um Kreisläufe effizient zu schließen?" Gleichzeitig zielt diese Thesis darauf ab, die damit verbundenen Anforderungen und Herausforderungen bei der Umsetzung eines solchen Systems zu identifizieren. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden mithilfe von Expert*innen-interviews und einer umfassenden Literaturrecherche drei EPR-Modelle entwickelt und anhand von ausgewählten Kriterien bewertet. Zudem wurden bereits existierende EPR-Systeme aus Frankreich, Belgien und der Niederlande betrachtet, um die dort gewonnenen Erfahrungen ebenfalls in die Bewertung einfließen zu lassen. Die Ergebnisse der Bewertung ergaben, dass ein Modell präferiert werden sollte, in dem eine sogenannte Producer Responsibility Organisation (PRO) gebündelt die Verantwortung der Hersteller übernimmt. Ein solches System würde unter anderem eine angemessene Kontrolle ermöglichen und Anreize für Forschung und Entwicklung im Bereich der Recyclingtechnologien und des zirkulären Designs der Matratzen schaffen. Gleichzeitig ist die Umsetzung des angestrebten Systems jedoch auch mit erheblichem Aufwand verbunden und beeinflusst verschiedene Bereiche. Die Schaffung von Kapazitäten bei der nationalen Behörde sowie die Gründung einer PRO in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden wären notwendig. Öffentliche Entsorgungsbetriebe müssten zudem Partner*innen für die Bereitstellung von Containern finden oder eigene Systeme organisieren, wobei Platzknappheit auf Recyclinghöfen eine Herausforderung darstellt. Hersteller müssten sich auf zusätzlichen Aufwand einstellen, der möglicherweise zu Preissteigerungen und Veränderungen der Wettbewerbsposition führt. Negative Umweltauswirkungen, wie z. B. zusätzliche Emissionen durch neue Transportwege, sind zu berücksichtigen, allerdings ist von einem insgesamt positiven ökologischen Effekt des EPR-Systems auszugehen. Obwohl die Datenlage über Altmatratzen und deren Verwertung in Deutschland derzeit noch begrenzt sind und die hier präsentierten Ergebnisse von der gewählten Methodik abhängen, dient diese Masterarbeit als erste Grundlage für die weitere Entwicklung eines EPR-Systems für Matratzen in Deutschland.
Date: 2023
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DOI: 10.48506/opus-8478
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