Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit bei Eltern: Wunsch und Wirklichkeit liegen teils weit auseinander
Ludovica Gambaro,
Annica Gehlen,
C. Katharina Spieß,
Katharina Wrohlich and
Elena Ziege
DIW Wochenbericht, 2024, vol. 91, issue 29, 459-466
Abstract:
Mütter und Väter teilen sich die Erwerbs- und Sorgearbeit in Deutschland im Durchschnitt sehr ungleich auf. Frauen gehen oftmals nur in Teilzeit einer Erwerbstätigkeit nach – weitere geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt sind die Folge. Aktuelle Auswertungen von Daten des familiendemografischen Panels FReDA zeigen, dass die Vorstellungen über die ideale Aufteilung der Erwerbsarbeit bei Paaren mit Kindern unter zwölf Jahren in der Bevölkerung deutlich egalitärer sind als die gelebte Wirklichkeit der Paare mit Kindern in der entsprechenden Altersgruppe. Einer der strukturellen Gründe für diese Diskrepzanz sind die finanziellen Anreize des deutschen Steuer- und Transfersystems, die sich für verheiratete Paare insbesondere aus dem Zusammenspiel von Ehegattensplitting und steuerlicher Behandlung von Minijobs ergeben. Hinzu kommen eine unzureichende Kinderbetreuungsinfrastruktur und der nach wie vor sehr hohe Gender Pay Gap in Deutschland. Will die Politik geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt abbauen, sollten das Steuer- und Transfersystem modernisiert und Kita-Angebote weiter ausgebaut werden, um eine gleichmäßigere Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit attraktiver zu machen.
Keywords: family labor supply; gender gaps; social norms; tax and transfer system; work incentives (search for similar items in EconPapers)
JEL-codes: D13 J16 J22 (search for similar items in EconPapers)
Date: 2024
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